06. Oktober 2021, 13:00 Uhr

Dillenburg

WvO zieht Feuersalamander in »Arche« auf

Dem Schutz und Erhalt des gefährdeten Feuersalamanders hat sich ein Umweltprojekt der Wilhelm-von-Oranien-Schule (WvO) verschrieben.
06. Oktober 2021, 13:00 Uhr
Der imposante Blick in das neue und schuleigene Vivarium, das dem Feuersalamander ein lehrreiches Zuhause gibt. Foto: Timo Jung/WvO

Zusätzliche Terrarien und »Aufzuchtkits« für den praktischen Biologieunterricht zu Hause ermöglichen nun 5.000 Euro aus der hessischen Umweltlotterie für die »Arche Feuersalamander«. Rund um die WvO findet der Feuersalamander durch die vielen bewaldeten Flächen in Kombination mit Quellen und fischfreien Bachabschnitten ideale Lebensbedingungen. Gleichzeitig ist der Feuersalamander durch den eingeschleppten Hautpilz »Bsal« gefährdet, der in vielen Regionen Mitteleuropas bereits Einzug gehalten hat.

Nachwuchsarbeit für die Region

Grund genug, dem scheuen Tier an der Schule ein eigenes Projekt zu widmen, das im Biologieunterricht und der »Vivarium-AG« umgesetzt wird. Projektziel ist es, ausreichend Nachwuchs zu züchten, um diesen in den heimischen Wäldern auszusetzen und gleichzeitig eine eventuelle Ausbreitung des für den Feuersalamander so gefährlichen Pilzes zu monitoren.

Außerdem sollen die Kinder und Jugendlichen im Rahmen regelmäßiger Exkursionen für die Amphibien begeistert und zum Schutz ihres Lebensraumes angeregt werden.

Neubau machte es möglich

In engem Austausch mit dem Institut für Biologiedidaktik der Justus-Liebig-Universität Gießen, dem Forstamt Herborn und dem Regierungspräsidium Gießen entstand im vergangenen Jahr der Projektgedanke einer »Arche Feuersalamander« an der Schule. Mit dem Neubau wurde ein großzügiges Vivarium geschaffen, das durch eine Glasscheibe zur sprichwörtlichen Durchsicht anregt.

Im Schulvivarium werden derzeit drei ausgewachsene, von der Universität Gießen gestellte Tiere gepflegt und die ersten Nachzuchten aufgezogen. »Bereits wenige Wochen nach dem Einsetzen der Tiere schwammen 21 hungrige Larven im Wasser umher. Ein Teil der jungen Salamander wird jetzt im Herbst an der Entnahmestelle im nahegelegenen Waldgebiet wieder ausgesetzt, der andere Teil der Nachzuchten aus dem Projektzeitraum soll als Reserve zur Wiederbesiedlung nach einem möglichen Durchgang der Hautpilz-Welle weiter im Schulvivarium gepflegt werden«, berichten Sedric Haus und Timo Jung, beide Biologielehrer und Mitverantwortliche für das Projekt an der WvO.

Wunsch nach Terrarien erfüllt

Gerne würde die Schule auch noch mindestens zwei Außenterrarien auf dem Schulgelände realisieren, außerdem ein mobiles Schauterrarium mit der dazu notwendigen Technik. Dadurch könnten die Feuersalamander auch im Klassenraum zu Unterrichtszwecken eingesetzt werden und die begleitende Problematik anschaulich thematisiert werden. Daher meldete Timo Jung das Salamanderprojekt bei der Umweltlotterie von Lotto Hessen für den wöchentlichen Zusatzgewinn für ein Umweltprojekt über 5.000 Euro an. Der glückte am 20. August.

»Wir freuen uns sehr, dass die zusätzlichen Terrarien durch den Gewinn bei der Umweltlotterie nun möglich sind und dass wir den Unterricht durch spannende Einblicke in die Natur bereichern«, sagt Jung. Er geht auch davon aus, dass der Projektgewinn für zusätzliche »Aufzuchtkits«, also Mini-Aquarien mit eingebautem Filter reichen wird. Die sollen interessierten Biologie-Kursen zur Verfügung stehen, damit die Schüler und Schülerinnen eigene Larven aus dem quellnahen Bach zu Hause von der Metamorphose bis zum Jungtier aufziehen können. Weitere Infos auch unter www.genau-lotto.de.

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