25. April 2020, 11:00 Uhr

Dillenburg

Tiere von der Schule an die Uni

Im stillen Windschatten der durch Corona bedingten Schulschließung haben sich an der Wilhelm-von-Oranien-Schule wesentliche bauliche Veränderungen ereignet.
25. April 2020, 11:00 Uhr
Die Exponate der WvO sollen an der Uni Gießen gereinigt und dort dann weiter genutzt werden können. Foto: Simon Grebeldinger/WvO

Der neue naturwissenschaftliche Trakt an der Jahnstraße wurde bezogen: Die Fachschaften Biologie, Physik und Chemie haben nun ein neues, hochmodernes Domizil, das dem Fachunterricht zur Verfügung steht, sobald der Unterricht wieder beginnen darf.

Beim Umzug aus dem alten Gebäudeteil an der Bundesstraße in den neuen NaWi-Trakt wurde auch fleißig ausgemistet: Aus der Biologiesammlung haben dabei rund 30 Stopfpräparate den Besitzer gewechselt und sind in die Sammlung der Hermann-Hoffmann-Akademie übergegangen, die der Justus-Liebig-Universität Gießen angehört.

Giftige Stoffe in den Präparaten enthalten

Die Stopfpräparate wurden einst mit giftigen Stoffen wie Arsen behandelt, um einen Insektenbefall zu verhindern und die Präparate so haltbar zu machen. Aufgrund dieser Behandlung konnte allerdings ein sicherer Einsatz im Biologieunterricht nicht mehr gewährleistet werden, sodass die Exemplare in den Vitrinen der Biologiesammlung »verstaubten«.

Insgesamt wechselten mehr als 30 Präparate den Besitzer, darunter beeindruckende Exponate von Auerhahn, Steinadler, Uhu, Mäusebussard und Co.

In der neuen Heimat sind die Präparate in bester Gesellschaft und ergänzen dort eine Zustiftung von rund 350 Vogelpräparaten eines Veterinärmediziners, der früher an der JLU studiert hat, und mehr als 400 weitere Exponate aus Schulen der Region.

Weiter zur Lehre und Leihe nutzbar

Dort werden sie zunächst technisch aufwändig behandelt, um die Giftstoffe aus Gefieder oder Fell zu entfernen. Im Anschluss stehen sie dann zur Lehre für Schüler und Studierende zur Verfügung. So kann das breite Sortiment an Exponaten zur Wissensvermittlung im Bereich der Artenkenntnis und Biodiversität eingesetzt werden und steht dabei auch den Schülerinnen und Schülern der WvO in Zukunft bei einem Besuch der Hermann-Hoffmann-Akademie in Gießen zur Verfügung.

Darüber hinaus sei auch eine Ausleihe von verschiedenen Exemplaren geplant, erklärt Hans-Peter Ziemek, Professor für Biologiedidaktik an der JLU.

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