12. Juli 2021, 13:00 Uhr

Dillenburg

Als die Weltjugendspiele in Dillenburg stattfanden

Als einer von bundesweit 1.349 Beiträgen wurde die Arbeit der Klasse 7B an der Wilhelm-von-Oranien-Schule (WvO) mit dem Gruppenpreis ausgezeichent.
12. Juli 2021, 13:00 Uhr
Die siegreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Klasse 7B mit ihrer betreuenden Sportlehrerin Anne Hajek (Mitte). Foto: Nerijon Hyseni/WvO

Diese Auszeichnung des Landes beinhaltet 1.000 Euro. Ebenso gab es für den Beitrag eien Förderpreis von zusätzlich 200 Euro. »Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft« lautete das Thema des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten, dessen Ausrichter die Körber Stiftung war. Unter dieser Vorgabe haben sich elf Siebtklässler mit der Unterstützung ihrer Sportlehrerin Anne Hajek auf eine fächerübergreifende Spurensuche begeben.

Diese begann mit einer Sammlung von Themen, die einen Bezug zum regionalen Sport haben und als historisch bezeichnet werden können. Aus den Vorschlägen wählten die Schülerinnen und Schüler die Weltjugendspiele (WAG) aus, die 1990 in Dillenburg stattfanden.

Gemeinsame Mannschaft nach der Wende

Die WAG sind ein gymnastischer Wettkampf, bei dem Jugendliche Übungen auf dem Trampolin, Minitrampolin und im Tumbling zeigen. 1990 war dies ein besonderer Wettkampf, denn es war nach der Wiedervereinigung einer der ersten Wettkämpfe, bei welchem Sportler und Sportlerinnen aus Ost- und Westdeutschland als eine Mannschaft antraten.

Gerade unter Corona-Bedingungen war es nicht einfach, eine fundierte Recherche durchzuführen und sich als Gruppe zu organisieren. Konnte das Projekt zunächst noch im Wechselbetrieb durchgeführt und Absprachen getroffen werden, ging es nach wenigen Wochen in den Distanzunterricht.

Dranbleiben - trotz Corona

Um die Arbeit dennoch fortsetzen zu können, wurden über die schulische Plattform IServ Videokonferenzen abgehalten. Daneben wurden von Projektbetreuerin Anne Hajek nahezu wöchentlich Rückmeldungen zum aktuellen Forschungsstand eingefordert.

Noch während der Präsenzzeit konnten im Unterricht einzelne Forschungsfragen entwickelt und Recherchemöglichkeiten besprochen werden, die arbeitsteilig auf Untergruppen verteilt wurden. So wurden über das Archiv in der Villa Grün Zeitungsartikel eingesehen, Internetrecherche betrieben und internationale Zeitzeugen interviewt, teilweise sogar in Englisch. Um möglichst viele Informationen zu sammeln, befragten die jungen Historiker und Historikerinnen einen damaligen Trainer, einen Zuschauer und Mitorganisatoren.

Infos in Filme gepackt

Nachdem alle benötigten Informationen zusammengetragen waren, erarbeitete jede Kleingruppe ein Drehbuch, nach dem einzelne Filmabschnitte gedreht wurden. So entstanden Sequenzen zu den WAG im Allgemeinen (Amina Müller und Joana Reimer), der Stadt Dillenburg (Erik Fritsch, Til Gottfried, Janne Roth), Eindrücken der Zeitzeugen (Ida Benner und Sarah Kretzer) sowie der Außenwirkung und dem Ablauf der WAG (Noah Eckhardt, Leni Feindler, Madleen Nickel, Nele Thomas).

Beeindruckende Leistungen

Für die Gruppe war es sehr beeindruckend, welch großes Event 1990 in ihrer kleinen Heimatstadt stattgefunden hat und dass Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus 14 Nationen antraten. Dies wäre ohne Rainer Stahl, der in Dillenburg die Trampolinabteilung gegründet und den TV 1843 Dillenburg zu einem der führenden Vereine im deutschen Trampolinturnen gemacht hatte, nicht möglich gewesen.

Zudem fand es die Gruppe sehr imponierend, dass im Trampolin-Synchron die zwei Dillenburgerinnen Bafke Spang-Horna und Sabine Kölzer eine Goldmedaille gewannen. Den Jugendlichen war nicht bewusst, dass mit Frau Kölzer eine international erfolgreiche Sportlerin an der Wilhelm-von-Oranien-Schule unterrichtet.

Als Fazit stellten sie fest, dass die WAG 1990 der Stadt Dillenburg viel Ansehen gebracht hatten. Noch heute erinnern sich viel Akteure gerne an dieses Ereignis zurück. Zudem konnte die Gruppe mitnehmen, dass Sport wertvolle Erfahrungen schaffen und verschiedene Menschen miteinander verbinden kann.

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