27. Januar 2024, 13:00 Uhr

Lollar

Unter widrigsten Verhältnissen das Ziel erreicht

42 Stunden und zehn Minuten war die Spendenwandergruppe vom Lollarer Stadtteil Odenhausen über 155 Kilometer nach Ahrweiler unterwegs.
27. Januar 2024, 13:00 Uhr
Ein Gruppenbild von unterwegs mit (v.l.) Elke Öffner, Jörg Brindl, Karin Rühl, Daniel Mandler und Ulrich Wilhelm. Foto: privat

»You’ll nevahr walk alone - we ahr family! - 12. und 13. Januar Spendenwanderung über 150 Kilometer für das Flutgebiet - Solidahrität«: Unter diesem Motto stand die Spendenwanderung von Daniel Mandler (Odenhausen), Karin Rühl (Grünberg), Elke Öffner (Unterfranken), Jörg Brindl (Nidderau) und Ulrich Wilhelm (Kirchsahr/Winnen).

Letzte Kilometer sehr grenzwertig

Eine Tour, die der Benefizwandergruppe alles abverlangte. »Die letzten zehn Kilometer erwiesen sich als sehr grenzwertig, da wir alle fertig und unterkühlt waren. Dazu machte die Muskulatur dicht, alle Getränke waren leer und nichts war an der Strecke, wo wir nachfüllen konnten«, beschrieb Daniel Mandler das zwischenzeitliche Szenario. Auch eisige Temperaturen und Gegenwind an der Ahr setzten dem Quintett am Ende zu.

Nicht wie geplant am Samstagnachmittag, sondern erst in der Nacht zum Sonntag um 0.45 Uhr erreichten sie nach 155 Kilometern Ahrweiler. Bewältigt wurden bergauf 2.550 und bergab 2.610 Höhenmeter. Die Ankunft hatte sich um fast acht Stunden nach hinten verschoben, weil vereiste und gefrorene Wege die Wanderung erschwerten und in der Nacht kurz vor Ahrweiler ein Weg nicht weiterführte. Es musste ein neuer Weg gefunden werden, der sich als beschwerlich herausstellte. Wegen Unpassierbarkeit musste sogar über Bäume geklettert werden.

Zudem erwiesen sich die eingeplanten Pausen als zu kurz und das Wandertempo musste an die zeitweise Mitwandernden angepasst werden. Hinzu gesellten sich dann auch noch muskuläre und Kreislaufprobleme.

»Es waren die schrecklichsten zehn Kilometer meines Lebens kurz vor dem Ziel. Saukalt, unterkühlt, alle Getränke leer. Körper und Geist haben auf die wichtigsten Funktionen umgestellt, um irgendwie anzukommen«, fasste Daniel Mandler seine Eindrücke im Ziel zusammen. »Eigentlich wollte ich abbrechen. Und dann kam mir immer wieder der eine Gedanke: Ich dachte an die vielen Menschen, die von der Flut betroffen waren. Hatten diese eine Möglichkeit, einfach abzubrechen und davonzulaufen? Nein!« So blieb nichts anderes übrig, als sich dem kalten Gegenwind entlang der Ahr zu stellen. Mandlers Dank richtete sich an seine Mitwandernden und die Begleitpersonen, die entlang der Strecke für Verpflegung, Ruhepausen und eventuelle Hilfe im Notfall zur Verfügung standen.

Wie schon im Vorfeld festgelegt, wird der Spendenbetrag gedrittelt und geht an Hilfsprojekte im Flutgebiet. Der Verein Grevenbroicher - Helfer mit Herz hat das Spendenkonto DE36 3706 9252 7516 9220 14 (Spendenzweck: »Spendenwanderung Flutgebiet«) eingerichtet. Aktuell erbrachte die jüngste Spendenwanderung einen Betrag von 2.267 Euro.

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