25. August 2023, 13:00 Uhr

Marburg

Universität macht Hörsaalgebäude fit für die Zukunft

Damit das Hörsaalgebäude der Philipps-Universität in der Marburger Biegenstraße für die Zukunft technisch gut gerüstet ist, wird der Bau aus den 1960er-Jahren grundlegend saniert.
25. August 2023, 13:00 Uhr
Das Hörsaalgebäude der Marburger Philipps-Universität erhält bei einer umfassenden Innensanierung neue Haustechnik und neue Lüftungsanlagen. Foto: Gabriele Neumann

Das größte Hörsaalgebäude der Universität ist ein zentraler Ort für die Lehre, aber auch für Veranstaltungen wie Konzerte. Die technische Ausstattung des Gebäudes ist in die Jahre gekommen. Bereits vor zehn Jahren wurde das Hörsaalgebäude außen energetisch saniert. Jetzt folgt ein weiterer Schritt, damit die Studierenden in Zukunft mit zeitgemäßer Technik besser im Gebäude lernen können.

»Die Sanierung des Hörsaalgebäudes ist unser nächster Schritt zur energieeffizienten Universität«, fasst Universitätspräsident Prof. Thomas Nauss die Sanierungsarbeiten kurz zusammen. »Gleichzeitig wird die Sanierung genutzt, um die Technik in den Hörsälen fit fürs 21. Jahrhundert zu machen.«

Vor dem Hörsaalgebäude entsteht ein Interims-Hörsaal mit 560 Plätzen in Leichtbauweise. Denn Räume sind an der Universität Mangelware. Die Leichtbauhalle soll ab Ende August auf dem Vorplatz errichtet werden und zum Semesterbeginn voll ausgestattet zur Verfügung stehen. »Mit Blick auf die Bauzeit hat die Universität nach Lösungen gesucht, die möglichst praktikabel sind. Der Interims-Hörsaal und das neue Seminargebäude am Pilgrimstein bieten ortsnahe Alternativen«, betont der Präsident.

Geplanter Ablauf der Sanierung

Die Bauarbeiten zur Sanierung werden voraussichtlich Anfang September mit der Schadstoffsanierung beginnen. Dies wird deshalb notwendig, weil beim Ausbau von Wandverkleidungen und Einbauten - wie bei vielen Bauten aus den 1960er-Jahren - Schadstoffe frei werden können. Danach werden die acht Hörsäle im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss komplett entkernt und die alten Lüftungsanlagen im Untergeschoss ausgebaut. Diese Bauphase soll im Frühjahr 2024 abgeschlossen werden.

Im Audimax wurden bereits einige Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. 2002 erhielt der größte Hörsaal der Universität eine neue Bestuhlung, und auch die Raumlufttechnik wurde 2011 modernisiert. In dem 900 Personen fassenden Hörsaal wird bei der aktuellen Sanierung die Beleuchtung erneuert und die Raumakustik mit dem Einbau moderner Akustik-Elemente an den Wänden verbessert.

Insgesamt soll in den kommenden zwei Jahren die gesamte Haustechnik im Hörsaalgebäude neu aufgebaut werden. Alle Hörsäle werden neben der neuen technischen Ausstattung auch eine verbesserte Akustik erhalten. Zur weiteren Optimierung der Energiebilanz wird das Gebäude mit einer Fotovoltaikanlage ausgerüstet. Zur Verbesserung der Barrierefreiheit wird ein taktiles Leitsystem am Boden angebracht, und taktile Hilfen an den Handläufen werden ergänzt.

Während der Sanierung bleibt das gesamte Gebäude geschlossen, auch das Café Leonardo im Erdgeschoss, das ebenfalls eine neue Lüftungsanlage erhält. Das Studentenwerk Marburg fährt das Areal in dieser Zeit mit dem MensaMobil an. Wenn die Sanierung fristgerecht verläuft, soll das Hörsaalgebäude im Wintersemester 2025/2026 wieder in Betrieb gehen.

Kosten der Sanierung

Die Kosten für die Sanierung sind in der Planung mit etwas mehr als 12,5 Millionen Euro veranschlagt. Ein Großteil der Kosten, rund 8,4 Millionen Euro, wird auf Maßnahmen zur Energieeinsparung entfallen und kann daher gefördert werden.

Dabei übernimmt das Land Hessen 50 Prozent dieser Kosten. Aufgrund der Baupreissteigerungen geht die Universität aktuell von konjunkturbedingten Mehrkosten von rund 2 Millionen Euro aus.

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