Fast 250 Kilometer legte die Tour der Hoffnung drei Tage im August zurück. Die Strecke der 41. Auflage führte durch Hessen, das Bergische Land und rund um Düsseldorf. Der Erfolg, neben vielen persönlichen Begegnungen, wird vor allem im Spendenerlös gemessen: 1.295.000 Euro haben die 150 Radlerinnen und Radler in den traditionell grünen Trikots und gelben Helmen in diesem Jahr eingesammelt.
Dank einer Nachbewilligung aus dem Spendentopf konnten sogar 1.320.000 Euro verteilt werden. Nachdem das Medizinische Kuratorium über zuvor gestellte Anträge entschieden hatte, fand nun zum traditionellen Jahresabschluss der Benefizradtour in Heuchelheim die Spendenübergabe statt. 25 Kinderkliniken, Forschungslabore, Elternvereine und Rehaeinrichtungen aus ganz Deutschland profitieren von den Zuwendungen.
Unterstützung für kranke Kinder
»Das Ziel der Tour war nicht die Kinder-Onkologie in Düsseldorf - das auch -, das Ziel war wie in jedem Jahr der heutige Tag: die Spendenübergabe«, bringt der zweite Vorsitzende Dr. Mathias Rinn die Bedeutung der Veranstaltung auf den Punkt. Ein Dutzend Ehrenamtliche, fast alle im Berufsleben, dazu 40 Helferinnen und Helfer: nur wenige Menschen stehen hinter der Tour der Hoffnung und arbeiten über das ganze Jahr hinweg auf die Spendenübergabe hin. »Das leben wir und deshalb sind wir hier.« Jürgen Grünwald, früherer Moderator während der Tour und inzwischen »Ehrenmitradler«, führt durch ein zweistündiges Programm mit den fast 120 geladenen Gästen. Darunter ist auch der Rad-Weltmeister Klaus-Peter Thaler, von Beginn an der Tour-Kapitän des Fahrerfeldes.
Eine wichtige Personalie aus dem Tour-Vorstand wird bekannt gegeben: Der erste Vorsitzende Karsten Koch ist in diesem Herbst nach Südafrika ausgewandert. »Er hat aber versprochen, alles, was online zu machen ist, wird er auch in Zukunft für die Tour der Hoffnung tun«, berichtet Dr. Mathias Rinn. Musikalisch begleitet wird das Programm von Rebecca Kollang und Daniel Kleiter.
Wolfgang Rinn und Benjamin Wagner, beide Vorstandsmitglieder der Tour der Hoffnung, geben mit einer Multimediashow einen Rückblick auf die Tour 2024 über die einzelnen Stationen und das Erlebte. Zum Schluss gab es einen besonders emotionalen Empfang an der Kinderklinik in Düsseldorf, was besonders laut Wolfgang Rinn wichtig sei, »zu sehen, wofür macht man eigentlich das Ganze.«
Damit die Übergabe der Spendengelder nach bestem Wissen und Gewissen geschieht, wird ein fachkundiges sechsköpfiges Gremium als medizinisches Kuratorium eingesetzt. Dieses entscheidet unabhängig vom Vorstand der Tour der Hoffnung und ist für die einwandfreie, zweckbestimmte Verwendung der eingehenden Spendengelder verantwortlich.
16 wissenschaftliche und neun therapieunterstützende sowie -begleitende Anträge werden bewilligt. Die Vorstandsmitglieder Henning Puvogel und Dr. Michael Ferchland übergeben im Anschluss die Spendenschecks an die anwesenden Begünstigten, begleitet von Beifall.
Nächstes Jahr vom 7. bis 10. August
»Wir sind uns sicher, das Geld ist bei Ihnen in den richtigen Händen. Vielen Dank für das, was Sie tun, ich bin schwer beeindruckt von dem, was Sie in Ihren Einrichtungen und Laboratorien erreichen«, sagt Dr. Mathias Rinn in Richtung der Begünstigten vor einem kurzen Ausblick auf die kommende 42. Tour der Hoffnung. »Denn nach der Tour ist vor der Tour.«
Vom 7. bis 10. August 2025 wird der grün-gelbe Tross größtenteils in Hessen unterwegs sein. »Der Prolog wird wieder rund um Gießen stattfinden und wir freuen uns sehr, eine Station bei der Kinderklinik im Universitätsklinikum Gießen-Marburg einlegen zu können.«
Was steht heute ansonsten schon fest? Der Start am zweiten Tag wird in Fronhausen bei der Firma Seidel sein. Übernachtet wird in Frankfurt im Maritim-Hotel, deren Social-Partner die Tour der Hoffnung ist. Ein weiterer Stopp wird vermutlich in Bad Homburg eingelegt. Alles Weitere wird sich im Lauf des nächsten halben Jahres entscheiden.
Schirmherrin Petra Behle schließt am Ende der feierlichen Spendenübergabe in Heuchelheim den Bogen: »Jetzt ist der Staffelstab übergeben worden an die Menschen, die mit den betroffenen Kindern arbeiten.« Es sei eine Berufung, die Arbeit am Menschen ausüben zu können. Während der Tour der Hoffnung-Etappen seien überwiegend fröhliche Gesichter zu sehen. »Die Arbeit mit krebskranken Kindern bringt aber sicher auch traurige, schwierige Momente mit sich. Ich habe davor sehr großen Respekt. Wir drücken Ihnen ganz fest die Daumen, dass Sie Ihre Ziele erreichen, die Sie sich gesetzt haben.«