Die Veranstaltung fand diesmal nicht in Gießen, sondern in der Turnhalle der TSF Heuchelheim statt. »Unfallfrei alles gemeistert, Stimmung top, Emotionen pur und am Ende auch erfolgreich«, lautete das Fazit der diesjährigen Tour für krebskranke Kinder, die mit einer Spendensumme in Höhe von 1.224.430 Euro abgeschlossen hatte. Weil es jedoch noch aus 2022 einen Betrag von 471.270 Euro gab, erhöhte sich die übergebene Spendensumme auf fast 1,72 Millionen Euro.
Sechsstellige Beträge für Begünstigte
Unter den Begünstigten nahm mit 100.000 Euro auch die Abteilung für pädiatrische Hämatologie und Onkologie des Gießener Uniklinikums in Person von Prof. Dieter Körholz den Spendenscheck entgegen. Den höchsten Spendenbetrag erhielt die Uniklinik Freiburg mit 123.600 Euro. Musikalisch umrahmte die Jazz-Combo »Little John« die Feierstunde, durch die Tour-Sprecher Thomas Ernst führte.
Vorsitzender Karsten Koch und stellvertretender Vorsitzender Dr. Mathias Rinn zogen nicht nur Bilanz mit ihrem Rückblick auf die Tour der Hoffnung 2023, sondern gaben auch einen Ausblick und verrieten den 120 geladenen Gästen, weshalb die Spendenübergabe nicht mehr in Gießen stattfindet. Seit der Amtszeit von Oberbürgermeister Manfred Mutz (bis 2003) war die städtische Kämmerei für die Spendenverwaltung zuständig. Was über ein Vierteljahrhundert gut funktionierte, sollte den Verein nun auf einmal 15.000 Euro kosten.
»Wir waren sprachlos, wo sollen wir dieses Geld hernehmen? Wir erhielten zur Antwort: Das könnt ihr von den Spendengeldern nehmen. Das war für uns ein No-Go. Wir haben dies im Vorstand besprochen und es wurde auch noch einmal auf politischer Ebene interveniert, sodass sich der Verwaltungsbetrag auf 10.000 Euro reduzierte. Wir haben dann im Vorstand beschlossen, wir machen die Verwaltung der Spendengelder selbst.«
Dafür sind nun Ulla Arnold und Schatzmeister Benjamin Wagner verantwortlich, was nach den Worten Rinns »wunderbar klappt«.
Noch einen weiteren Grund nannte Rinn zur Abkehr von Gießen, sei doch die Stadt die einzige Kommune in diesem Jahr, »von der wir nichts gesehen haben, keine Spenden, gar nichts. Jeder, dem wir das erzählen, schüttelt mit dem Kopf. Wir sind immer noch ein Aushängeschild der Stadt, der erste Tag, der Prolog findet hier statt. Daran wollen wir auch festhalten, das Band nicht ganz durchschneiden. Der Umgang mit uns war nicht o.k., deshalb diese Entscheidung. Deshalb müssen wir nicht ins Rathaus gehen. Hier haben wir eine tolle Lokalität gefunden, wo dies in angemessener Form stattfinden kann - und das Gute dabei: Wir müssen nicht mehr umziehen und können den Tag hier ausklingen lassen«.
In ihrem Rückblick auf die vom 27. bis 30. Juli durchgeführte Tour der Hoffnung erinnerten Koch und Rinn an 155 Radelnde sowie 40 Helfer, die für den guten Zweck im Einsatz waren. 278 Kilometer wurden insgesamt zurückgelegt. Unterstützt wurde die Gruppe dabei von Sportgrößen wie Tour-Kapitän Klaus-Peter Thaler, Magdalena Neuner, Laura Nolte, Uschi Disl, Felix Magath, Henry Maske und Guido Kratschmer, aber auch durch TV-Koch Johann Lafer.
Anfang August 2024 nächste Tour angesetzt
»Was soll man sagen nach einer gelungenen Aktion? Lob und Dank. Lob, dass das ganz toll wieder vollbracht wurde und viele Spendeneinnahmen zusammenkamen. Dank an alle, die daran beteiligt waren«, freute sich der 90-jährige Tour-Vater Prof. Fritz Lampert und begrüßte, dass »der Forschung wieder so viel Geld zufließen soll. Denn nur durch Forschung können wir die schrecklichen Krankheiten heilen«. Schirmherrin Petra Behle freute sich über eine tolle Tour und versicherte: »Unsere Arbeit für 2023 ist mit der Spendenübergabe getan. Nun geht der Blick auf die Tour der Hoffnung 2024.«
Diese nächste Tour rollt vom 1. bis 4. August wieder mit einem Prolog in und um Gießen. Der Eröffnungsabend findet in Biebertal auf »Hofgut Schmitte« statt. Ins Bergische Land sowie in und um Düsseldorf führen die beiden Tour-Tage.
