Sein Nachfolger wird der bisherige zweite Vorsitzende Dr. Mathias Rinn aus Biebertal. Zum zweiten Vorsitzenden ist Wolfgang Rinn nachgerückt, der seit Vereinsgründung Mitglied des Vorstands ist. Neben den personellen Änderungen standen vor allem die Würdigung Karsten Kochs, ein solider Haushalt und der Ausblick auf die 42. Tour der Hoffnung vom 7. bis 9. August im Mittelpunkt. Die führt durch Mittelhessen, rund um Frankfurt bis zum rheinland-pfälzischen Oggersheim. Der Blick in den Rückspiegel zum Abschluss der Vorjahrestour verzeichnete einen Reinerlös in Höhe von knapp 1,32 Millionen Euro.
Wechsel an der Vereinsspitze
»In meiner neuen Situation macht die Position als Vorsitzender keinen Sinn«, sagte der zugeschaltete Karsten Koch. Er wollte auch keine Funktion im Vorstand haben, werde die Tour aber weiterhin eng begleiten und für Fragen immer zur Verfügung stehen. »Du hast über drei Jahrzehnte die Tour der Hoffnung geprägt und dich bis an die Grenze des Möglichen engagiert«, hob der frisch gewählte erste Vorsitzende Dr. Mathias Rinn unter Applaus der Anwesenden hervor. Als Dank und Würdigung dieser Leistung wird Karsten Koch lebenslang ein Tour-Platz freigehalten. Aus dem erweiterten Organisationsteam ziehen sich drei zurück, die sich mehr als drei Jahrzehnte engagiert haben: Agnes und Wolfgang Bendlin und Daniela Koch prägten seit 1988 beziehungsweise 1992 die Tour der Hoffnung maßgeblich mit.
Rückblick - 41. Tour der Hoffnung
Zur Jahreshauptversammlung gehört auch der Blick zurück: Fast 250 Kilometer legte die Tour der Hoffnung im Vorjahr zurück. Die Strecke der 41. Auflage führte durch Hessen, das Bergische Land und rund um Düsseldorf. Zwischendurch wird auf Firmengeländen oder auf Einladung von Kommunen vor Rathäusern eingefahren und auf den Bühnen Schecks übergeben. 1,32 Millionen haben die 150 Radler in den traditionell grünen Trikots und gelben Helmen diesmal eingesammelt. Zum traditionellen Jahresabschluss der Benefizradtour im November erhielten 25 Kinderkliniken, Forschungsprojekte, Elternvereine oder auch Rehaeinrichtungen aus ganz Deutschland die Zuwendungen.
Auch viele Prominente unterstützen seit der Gründung die Tour der Hoffnung, darunter Olympiasieger und Weltmeister, Namen wie Johann Lafer oder Henry Maske. Neben den Änderungen an der Vereinsspitze bleibt das langjährige Personal das bekannte: Schirmherrin der Tour der Hoffnung ist Petra Behle, Olympiasiegerin und neunfache Weltmeisterin im Biathlon. Kapitän des Fahrerfeldes ist der mehrfache Querfeldein-Weltmeister Klaus Peter Thaler und Eiskunstläuferin Marina Kielmann moderiert bei den Stopps.
Ausblick auf die 42. Tour der Hoffnung
Die Planung für die 42. Tour der Hoffnung läuft auf Hochtouren. Strecken wollen abgefahren und beim Regierungspräsidium Gießen genehmigt werden. Nach dem traditionellen Auftakt durch Mittelhessen am 7. August führen die zwei weiteren Etappen am 8. und 9. August diesmal durch das Rhein-Main-Gebiet, ins Südhessische unter anderem durch Bensheim und enden im rheinland-pfälzischen Oggersheim.
Socialride
Zur klassischen dreitägigen Tour gab es im Vorjahr den 5. Socialride. In der Corona-Pandemie entstanden, hat er im Vorjahr alle bisherigen Rekorde gebrochen. Die Idee dahinter: Nach Lust und Laune alleine oder im Team werden in neun Tagen 333 Kilometer zurückgelegt und für jeden gefahrenen Kilometer freiwillig zehn Cent an die Tour der Hoffnung zugunsten krebskranker Kinder und Jugendlicher überwiesen. 471 Radsportler haben diesmal insgesamt 181.165 Kilometer zurückgelegt und oft freiwillig deutlich mehr gespendet. Alle Socialrides zusammen erzielten bislang schon 130.000 Euro. »Wir wollen mit dem 6. Socialride vom 19. bis 27. Juli auch diesmal wieder bundesweit eine Radcommunity ansprechen, die vielleicht nicht direkt an der Tour der Hoffnung teilnehmen kann, aber vom Tour-Virus infiziert worden ist - oder bereit ist, sich infizieren zu lassen«, berichtet Organisator Wolfgang Rinn.
Entlastung des Vorstands
Schatzmeister Benjamin Wagner legte während der Jahreshauptversammlung seinen Abschlussbericht vor. Dabei wurden die Spendeneinnahmen und der Wirtschaftsteil getrennt voneinander vorgestellt. Alle durch die Tour-Organisation entstehenden Kosten werden durch Sponsoren finanziert. Das heißt: alle Spenden kommen eins zu eins krebskranken Kindern und Jugendlichen zugute. »Wir sind solide aufgestellt, nichtsdestotrotz sind wir auf der Suche nach Sponsoren, die sich hier engagieren wollen«, fasste Schatzmeister Wagner zusammen. Auf dem Spendenkonto selbst mit einem Gesamterlös in Höhe von 1,32 Millionen Euro waren 1.250 Einzelspenden eingegangen.