27. Juli 2024, 13:00 Uhr

Neustadt

Tolle Kostümstadtführung mit »Hans und Anna«

Am Kultur- und Bürgerzentrum fand die erste Kostümstadtführung in Neustadt bei strahlendem Sonnenschein statt. Nach der Begrüßung durch »Hans und Anna« startet die Führung durch.
27. Juli 2024, 13:00 Uhr
»Hans« (Hans-Werner Sollorz) und »Anna« (Andrea Sollorz) berichteten mit vielen weiteren Akteuren über die vielfältige Geschichte der Stadt Neustadt. Foto: Stadt Neustadt

Zuerst informierte ein Bürgerwehrgardist (Andreas Schönberg) kurz über die Geschichte der Bürgerwehr. Weiter ging es durch den Bürgerpark in Richtung Innenstadt. Auf dem Weg dahin gab es mehrere Stationen, an denen die Gäste einiges erfuhren über die Geschichte von der Steinzeit über die Stadtgründung bis hin zu dem Zeitpunkt, als Junker Hans von Dörnberg in Neustadt war.

An einem schattigen Platz trug »Anna« (Andrea Sollorz) lebhaft gestikulierend ein Gedicht von Karl Faber zur Entstehung Neustadts vor. Weiter ging es bis zur Brücke im Bürgerpark, wo »Hans« (Hans-Werner Sollorz) kurzweilig über Bandkeramiker, Kelten und Chatten sowie den Bürgerpark erzählte.

An einer Weggabelung, mit schönem Blick auf die Stadt, erfuhren die Gäste das eine oder andere über die Stadtgründung durch Landgraf Ludwig II. von Ziegenhain, den Streitigkeiten und den Schwierigkeiten der Bewohner der umliegenden Dörfer und auch darüber, warum nicht Momberg als Ort für die neue Stadt ausgewählt wurde. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Nachttopf geleert

Bei den Resten der Stadtmauer folgten Informationen über die Zeit des Junker Hans von Dörnberg. Bei dem Ern-Tennen-Haus erlebten schließlich die Gäste eine Überraschung, als plötzlich der Inhalt eines Nachttopfes von einer Frau (Miranda Faber) auf die Straße geschüttet wurde. »Anna« erzählte dazu über die hygienischen Verhältnisse der damaligen Zeit und dem Leben in einem Haus, in dem Mensch und Tier zusammen unter einem Dach wohnten.

Geschichten über Teufel und Stadtbrand

Nach Informationen zu der katholischen Kirche und Auszügen aus einer Geschichte um den Teufel und Junker Hans zur Entstehung der Kratzspuren ging es weiter zum Marktplatz, wo eine Marktfrau (Marion Hill) saß und Alraunen- und Schierlingssäfte anbot, die allerdings - wie die Marktfrau versicherte - vom Pfarrer geweiht waren. Die Gäste nahmen das Angebot gerne an und erfrischten sich an den Getränken.

Am Haus der Vereine stand ein blinder Bettler (Holger Michel), der um Almosen bat. Er erzählte seine Geschichte vom Verlust des Augenlichtes durch den Branntwein des Krone-Wirts und schaute mit leeren Augen die Zuhörer an.

Weiter ging es zum Schloss, dem heutigen Rathaus, wo die Gruppe den Worten des Schultheißes (Thomas Groll) lauschte, der über den großen Stadtbrand, die Hexen und die Zeit der Reformation »zu seinem Volke« sprach.

Nach ein paar erläuternden Worten ging es zur Endstation der Führung, zum Junker Hansen Turm, vor dem Junker Hans (Matthias Mix) und sein Baumeister Hans Jakob von Ettlingen (Markus Mix) in ein Gespräch vertieft waren. Interessant war der Austausch der beiden über den Bau des Turms und des angrenzenden Schlosses sowie die weitere Planung als Altersruhesitz.

Als dann auch noch der Teufel (Jakob Krapp) erschien, wurde es richtig spannend, denn nicht nur die inhaltlichen Informationen über die Machenschaften des Junker Hans mit dem Teufel, sondern auch die schauspielerischen Leistungen waren ein voller Erfolg und sorgten für Applaus und Gelächter.

Der Teufel überraschte die Gäste erneut im Turm mit zwei weiteren Auftritten. Die Führung endete in der obersten Etage direkt unter dem Turmhelm. Am Schluss der Führung konnten sich alle bei Kaffee und Kuchen im Kunstcafé über Neustadts Geschichte austauschen.

Die Kostümstadtführung kam laut den Teilnehmenden sehr gut an und alle Gäste waren positiv überrascht von den vielen Aktionen. Es ist geplant, die Kostümstadtführung in 2025 zu wiederholen.

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