Die Mannschaft Kirchhain-Stausebach 1 sicherte sich den ersten Platz. Den zweiten Rang holten sich die Brandschützern aus Kirchhain-Niederwald. Dritter wurde das Team Marburg-Cappel 2. Diese drei Mannschaften qualifizierten sich damit für den Bezirksentscheid, der im Juli in Obertiefenbach (Limburg-Weilburg) stattfindet und vom Regierungspräsidium Gießen ausgetragen wird. Insgesamt 180 Männer und Frauen aus den Freiwilligen Feuerwehren Marburg-Biedenkopf gingen in Kirchhain an den Start.
Nicht nur mit Wasser spritzen
Die Arbeit der Feuerwehr ist weit mehr als rote Autos mit blauen Lichtern, lange Leitern und Schläuchen, an deren einem Ende das Wasser rein- und am anderen Ende wieder rauskommt. Teamgeist, Schnelligkeit, das sichere Beherrschen der modernen Technik und Ausstattung sowie fundiertes Fachwissen sind die Basis für die professionelle Arbeit der Feuerwehren - im Einsatz und bei Wettkämpfen.
Theorie und Praxis
Bei den Feuerwehrleistungsübungen wird Feuerwehrwissen in zwei Abschnitten gefordert: Den ersten Abschnitt bildet eine theoretische Prüfung mit Fragebögen. Im Anschluss absolviert jede Gruppe (neun Personen) oder Staffel (sechs Personen) eine praktische Übung, bei der die Elemente Personenrettung, Überwinden von Hindernissen, Brandbekämpfung sowie Kommunikation und Geschicklichkeit gefordert sind.
Hoher Leistungsstand der Wehren
»Hier ist die Leistung des ganzen Teams entscheidend für die Platzierung der Mannschaften. Es geht also nicht nur allein um Sekunden und Punkte. Das macht deutlich, dass Feuerwehrleute echte Teamplayer sein müssen«, erläuterte Kreisbrandinspektor Lars Schäfer, der sich freute, dass die Feuerwehren weiterhin einen hohen Leistungsstand halten konnten.
»Dieser Wettkampf macht deutlich, dass Feuerwehrleute professionelle Team-Arbeit auf hohem Niveau leisten. Es ist beeindruckend, dass sie sowohl im Einsatz als auch beim sportlichen Wettkampf so leistungsfähig und motiviert sind - und das ehrenamtlich«, betonte Landrat Jens Womelsdorf, der die Mannschaften am Morgen in Kirchhain begrüßte. Er dankte den Feuerwehrleuten für ihren Einsatz und der Freiwilligen Feuerwehr Kirchhain für die Ausrichtung des Wettkampfs.
Bestandteil des Wettbewerbs sind eine praktische Übung und ein theoretischer Leistungsteil, bei dem mit einem Fragebogen feuerwehrspezifisches Wissen zu Themen wie Brennen und Löschen, tragbare Leitern, Schlauchkunde, Feuerlöscher, Unfallverhütung oder Einsatzlehre überprüft wird: 15 Fachfragen müssen innerhalb von zehn Minuten beantwortet werden.
Wohnhausbrand als realistisches Szenario
Beim praktischen Übungsteil stellen sich die teilnehmenden Teams einem realistischen Übungsszenario: Angenommen wird ein Brand in einem Wohnhaus. Eine Person wird in dem Gebäude vermisst, das Feuer droht auf andere Gebäudeteile überzugreifen. Die Einsatzkräfte in Löschgruppen und Staffeln sind in Trupps mit genau definierten Aufgaben aufgeteilt. So muss zum Beispiel ein Trupp unter Atemschutz die Menschenrettung und Brandbekämpfung im Innenangriff übernehmen.
Ein zweiter Trupp geht über tragbare Leitern vor und verhindert ein Übergreifen des Feuers. »Die gestellten Aufgaben kommen einem realistischen Einsatzgeschehen sehr nahe und decken fast alle Herausforderungen ab, die uns bei einem Wohnungsbrand begegnen können«, erklärt Kreisbrandinspektor Lars Schäfer.
Die Aufgaben der Trupps werden von Schiedsrichtern beurteilt und bewertet. Dabei werden für richtig ausgeführte Maßnahmen Punkte vergeben - maximal 100 Punkte können erreicht werden.
Die Schiedsrichter kommen aus anderen Landkreisen. Die Zeitvorgabe zur Bewältigung der Aufgabe für die Löschgruppe beträgt dabei 7,5 Minuten, eine Staffel hat 8,5 Minuten. Die Mannschaften auf den ersten drei Plätzen haben sich für den Regionalentscheid des Regierungspräsidiums qualifiziert und haben dort die Chance, ein Ticket für den Landesentscheid zu lösen.