20. August 2024, 13:00 Uhr

Marburg

Stadtwerke informieren über geplante Windkraft

Die Stadtwerke Marburg setzen den Dialog zur geplanten Errichtung von Windkraftanlagen auf den Windvorrangflächen Bürgelner Gleiche und Lichter Küppel fort.
20. August 2024, 13:00 Uhr
An mehreren Informationsständen konnten sich die Besucherinnen und Besucher im Marburger TTZ über die Windkraftpläne informieren und individuelle Fragen klären. Foto: Sarah Ruckert/Stadtwerke

Bei einer Veranstaltung im Technologie- und Tagungszentrum (TTZ) wurde über den derzeitigen Planungsstand informiert. »Es ist ein schöner Erfolg, dass die Stadtwerke Marburg den Zuschlag von Hessen Forst erhalten haben und nicht ein externer Investor«, sagte Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzende Nadine Bernhausen zur Begrüßung. »Der Stromverbrauch wird auch in unserer Region steigen, wenn wir Wärme und Verkehr zunehmend elektrifizieren. Mit 31 Prozent war Windkraft 2023 in Deutschland die wichtigste Stromquelle, Fotovoltaik steuerte etwa 11 Prozent bei«, ergänzt sie.

Die Stadtwerke wollen einen regionalen Beitrag leisten und sicherstellen, dass die Region zukunftsfähig aufgestellt ist. Durch mehrere Info-Veranstaltungen möchte das Unternehmen Transparenz schaffen.

Nach einem Einführungsvortrag durch Vertreter der Stadtwerke konnten die Besucher und Besucherinnen an Informationsständen ins Gespräch kommen und individuelle Fragen klären. Neben den Stadtwerken und der MAX Bögl Wind AG waren dabei auch die Stadt Marburg, Hessen Forst, die Hessische Landesenergieagentur sowie die Energiegenossenschaft Marburg-Biedenkopf eG und die Sparkasse Marburg-Biedenkopf vertreten.

Grüner Strom für mehr als 30.000 Haushalte

Die aktuellen Pläne sehen den Bau und Betrieb von fünf Windenergieanlagen auf dem Gebiet Bürgelner Gleiche und von zwei Anlagen auf dem Gebiet Lichter Küppel vor. Beide Gebiete sind Eigentum des Landes Hessen. Die Anlagen sollen gemeinsam mit der Max Bögl Wind AG entwickelt werden. Die Stadtwerke Marburg hatten in Bietergemeinschaft mit Max Bögl die Ausschreibung des Landesbetriebs Hessen Forst zur Nutzung der dortigen Windvorrangflächen gewonnen.

Fertigstellung in vier Jahren

Geplant wird derzeit mit Anlagentypen mit einer Nabenhöhe von rund 175 Metern und einer Leistung von rund sieben Megawatt. Nach jetzigem Stand soll der Bau im Jahr 2028 abgeschlossen und die Anlagen betriebsbereit sein. Dem gehen die üblichen Genehmigungsverfahren und Gutachten voraus.

Die technisch weiterentwickelten Anlagen der neuesten Generation sollen im Betrieb besonders leise sein. Alle Anlagen zusammen würden insgesamt mehr als 50 Megawatt Leistung bereitstellen. Damit könnten im Jahresdurchschnitt rechnerisch mehr als 30.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Mit dem Strom könnte zudem die Stadtwerke-Busflotte versorgt werden, die bis 2030 auf insgesamt 55 Elektrobusse erweitert werden soll.

Mitverdienen am Strom

Auch finanziell sollen sich die Windkraftanlagen für Bürgerinnen und Bürger lohnen. Sie sollen am erzeugten Strom mitverdienen können. Dafür prüfen die Stadtwerke mögliche Beteiligungsmodelle. Außerdem wird ein spezielles Bürgerstrommodell erwägt. Dieser regionale Stromtarif könnte zu mehr Unabhängigkeit von den Energie-Großhandelsmärkten führen. Die mit der gesteigerten Eigenstromerzeugung verbundenen Vorteile könnten an Kundinnen und Kunden weitergegeben werden.

Auch im weiteren Planungsverlauf wollen die Stadtwerke Marburg über das Projekt informieren. Aktuelle Informationen sind auch unter www.stadtwerke-marburg.de zu finden.

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