Für Sarah Hedoch ist ihr Engagement eine Herzensangelegenheit. Sie gehört zu den Gründern des Netzwerks »Wir Hessen helfen!«, das Soforthilfen für in Not geratene Menschen organisiert.
550 Lkw-Ladungen auf den Weg gebracht
»Viele Menschen haben bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 ihr Leben verloren. Unzählige haben ihr Haus, ihr Hab und Gut und ihre Angehörigen verloren. Das hat in vielen Menschen den Wunsch geweckt, zu helfen. Sarah Hedoch hat ihren Wunsch in die Tat umgesetzt und mit viel Kompetenz und Geschick eine beispielgebende Hilfsaktion organisiert«, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Sie hat gemeinsam mit Lkw-Fahrer Ralf Kalabis-Schick und dessen Schwester Michaela Kalabis in kurzer Zeit einen Spendenaufruf gestartet, Hilfskräfte organisiert und den Transport der Spendengüter ermöglicht.
Statt der geplanten fünf Laster fuhren an diesem Tag 50 Lkw vom Messeplatz in Marburg Richtung Ahrtal. Hunderte Menschen aus Marburg, dem Landkreis und ganz Hessen folgten dem Aufruf der drei Initiatoren und spendeten, was gebraucht wurde, unterstützten beim Packen und Sortieren der Hilfsgüter. Doch bei diesem einmaligen Einsatz blieb es nicht. Die Menschen im Ahrtal sind weiterhin damit beschäftigt, ihre Häuser, Geschäfte, Restaurants und Hotels wiederaufzubauen - mit tatkräftiger Hilfe aus dem hessischen Netzwerk. Insgesamt mehr als 550 Lkw-Ladungen schickte das Team in das Flutgebiet.
Erstaunliche Leistung
»Es ist außerordentlich eindrucksvoll, wie Sie eine der größten Hilfsaktionen, die der Landkreis je erlebt hat, innerhalb weniger Tage aus dem Boden gestampft haben«, sagte Spies. Auch bei der Hilfe für die Ukraine sei das daraus entstandene Netzwerk »Wir Hessen helfen!« ein wichtiger Teil. »Viele Menschen haben gute Ideen, Sie fangen einfach mal an und setzen sie auch um«, bedankte das Stadtoberhaupt bei dem Ehrungsempfang im Rathaus. Für dieses vorbildliche Engagement für Menschen in Not zeichnete er Sarah Hedoch mit dem historischen Stadtsiegel der Universitätsstadt Marburg aus.
»Irre Idee beim Grillabend gehabt«
Menschen in Not zu helfen war und ist Sarah Hedoch eine Herzensangelegenheit. »Mit ›Wir Hessen helfen!‹ haben wir gemeinsam viele Menschen bewegt und schier unüberwindbare Projekte gestemmt - dabei war es erstmal nur eine irre Idee bei einem Grillabend«, erklärte Hedoch.
Heute sei das Netzwerk mit mehr als 60 Hilfsorganisationen weltweit vernetzt, sodass derzeit gezielte Hilfe für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien anlaufen könne. Und auch zu Beginn des Ukrainekriegs sei das Team sofort tätig geworden, habe die ersten 100 Geflüchteten nach Marburg geholt und innerhalb von vier Tagen rund 90 Gastfamilien gefunden.
Es geht weiter
»Möglich sind unsere Hilfsaktionen nur, weil Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies sein Vertrauen in uns gesetzt hat und weil die Mitarbeiter der Stadtverwaltung uns tatkräftig unterstützt haben«, bedankte Hedoch sich. An vielen Stellen seien zudem aus Fremden Freunde geworden, das Team habe viele schöne Momente erlebt und Dinge zu einem guten Ende gebracht - »auch wenn wir viel Leid gesehen haben, das man immer wieder verarbeiten muss«, berichtet Hedoch und verspricht: »Wir werden weiter helfen und für andere da sein, wenn sie in Not sind.« Das machte sie gemeinsam mit ihrem Team, das immer hinter ihr stehe und gemeinsam die Arbeit im Netzwerk leiste, deutlich. Gemeinsam genossen sie auch den Ehrungsempfang der Stadt und nutzen die Zeit für den Austausch über ihre Projekte und die anstehenden Aufgaben.
