15. Januar 2021, 13:00 Uhr

Kirchhain

Reaktivierung der Ohmtalbahn ausloten

An vielen Stellen in Hessen gibt es derzeit Bestrebungen, stillgelegte Bahnstrecken und funktionslose Trassen wieder zum Leben zu erwecken - so auch im Landkreis Marburg-Biedenkopf.
15. Januar 2021, 13:00 Uhr
Die Kooperationspartner unterzeichneten in Kirchhain den Vertrag für eine Vorstudie zur Reaktivierung der Ohmtalbahn. Foto: Landkreis

Im Landkreis Marburg-Biedenkopf werden derzeit gleich zwei Streckenreaktivierungen diskutiert: die Salzböde-Bahn im Westen und die Ohmtalbahn im Osten des Kreisgebiets. Bei einem Auftakttermin in Kirchhain unterzeichneten Erster Kreisbeigeordneter und Verkehrsdezernent Marian Zachow sowie Stefan Klöppel, Leiter Verkehr des Zweckverbands Oberhessische Versorgungsbetriebe (ZOV), gemeinsam mit Michael Roggenkamp vom beauftragten Planungsbüro ederlog aus Bad Berleburg den Dienstleistungsauftrag für eine Vorstudie zur Reaktivierung der Ohmtalbahn.

Gut 40 Jahre nach Einstellung des Schienenpersonennahverkehrs auf der Nebenbahn Kirchhain - Homberg/Ohm - Burg- und Nieder-Gemünden im Mai 1980 widmen sich die Projektpartner nun der konkreten Betrachtung möglicher Potenziale zur Verbesserung der Verbindung zwischen dem Marburger Land und dem Vogelsberg.

In der Studie untersucht werden der aktuelle Zustand der Bahntrasse, die ab Homberg-Oberofleiden stillgelegt und gleislos ist, sowie die Fahrgast- und Verkehrspotenziale in Bezug auf eine Reaktivierung der gesamten Strecke. Außerdem werden die technischen Rahmenbedingungen, die baulichen Entwicklungen in den Kommunen und die rechtlichen Anforderungen geklärt. Die Ergebnisse sollen bis zum Frühjahr vorliegen. Für die Salzbödebahn läuft aktuell die Ausschreibung der Ingenieurleistungen für eine derartige Machbarkeitsstudie, die ebenfalls in der ersten Jahreshälfte 2021 vorliegen soll.

Kosten und Nutzen untersuchen

»Nach Vorlage der Studie werden wir entscheiden können, ob sich auch für die Ohmtalbahn eine eisenbahntechnische Machbarkeitsstudie mit Nutzen-Kosten-Untersuchung lohnen wird«, sagt Marian Zachow. Für den ländlichen Raum seien solche möglichen Reaktivierungen wichtig, »auch zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land«, so der Erste Kreisbeigeordnete abschließend.

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