20. Dezember 2020, 13:00 Uhr

Wetzlar

Posaune und Orgel im Dialog

Markus Eichhorn (Posaune) stimmte im Dialog mit seinem Vater, Kirchenmusikdirektor Joachim Eichhorn, an der großen Dom-Orgel mit klangvoller Musik auf die Advents- und Weihnachtszeit ein.
20. Dezember 2020, 13:00 Uhr
Markus und Joachim Eichhorn begeisterten die Zuhörer mit ihrem ausgewogenen Spiel.

Bedingt durch die Corona-Auflagen hatten nur rund 100 Besucher, die sich vorher angemeldet hatten, Gelegenheit, dieser musikalischen Adventsandacht beizuwohnen. Die beiden Solisten spielten bekannte und weniger gespielte Werke aus verschiedenen Zeitepochen. Mit dem dreiteiligen barocken Orgelwerk von Heinrich Scheidemann, »Magnificat«, eröffnete Joachim Eichhorn mit seinem facettenreichen Spiel, bei dem er die verschiedenen Klangfarben der Orgel vorstellte, die besinnliche Stunde.

Liebe zu den Menschen

Zu »Magnificat«, in dessen Textfolge sich Maria über die vom Engel verkündete Botschaft über die Geburt des Erlösers freut, setzte Pfarrer Silbernagel seinen geistlichen Impuls: »So wie Maria sich freut und Gott vertraut, so sollten auch wir Menschen Gott lieben und vertrauen, auch bei Krankheit, Sorgen und Nöten, denn seine Liebe zu den Menschen ist groß.«

Mit dem italienischen Komponisten Girolamo Frescobaldi und seinem Canzona für Posaune und Orgel war es für viele Besucher sicher gewöhnungsbedürftig, als die strahlenden Posaunenklänge in ihrer machtvollen Schönheit und Klangfülle, von Markus Eichhorn glänzend interpretiert, den Dom erfüllten. Dabei setzte die Orgel nur begleitende Akzente.

Bei »O Heiland reiß die Himmel auf« mit dem Choralvorspiel für Orgel und Posaune von Helmut Walcha standen eher die besinnlichen Melodien im Vordergrund. Dies gilt auch für das Orgelwerk »Adantino« des Franzosen Denis Bérnard - ein kleines, feines Juwel, dem Joachim Eichhorn durch seine virtuose Präzision auf dem Orgelpositiv besondere Innigkeit verleiht.

Schlussakkord mit Bach

Zum Abschluss folgte Bach, zunächst das Magnifikat »Meine Seele erhebt den Herrn« aus den Schübler-Chorälen. Weich und warm beginnt der kurze Satz, ganz wunderbar gespielt, so schön und klangvoll dies die Orgel auch kann. Dann die große »Fuga sopra Magnificat«: Posaune und Orgel spielen das Werk prachtvoll und groß, aber auch klar und einfach.

Das war perfekt und künstlerisch überzeugend. Den langen, herzlichen Applaus hatten sich Vater und Sohn Eichhorn redlich verdient.

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