14. Oktober 2021, 13:00 Uhr

Breidenbach

»Partnerschaft lebt vom gemeinsamen Glauben«

Das Dekanat Biedenkopf-Gladenbach feierte seine 30 jährige Partnerschaft mit dem Kituntu-District in Tansania mit Musik, vielen Erinnerungen und einer Erinnerungspflanze.
14. Oktober 2021, 13:00 Uhr
Lee Cosmas Ndeiy (rechts) und Pastor Tuyizere Manasseh (sitzend) begleiteten den Jubiläums-Gottesdienst musikalisch. Foto: Dekanat

Mit Dankbarkeit und Freude über die jahrzehntelange Partnerschaft des evangelischen Dekanats Biedenkopf-Gladenbach mit mehreren Einrichtungen und Kirchendistrikten in Tansania haben Besucher und Besucherinnen aus allen Regionen des Dekanats in Breidenbach Gottesdienst gefeiert. Das Jubiläum »30 Jahre Partnerschaft mit dem Kituntu-District« stand im Mittelpunkt des Festes.

»Die 7.000 Kilometer überbrückt das Gebet zuverlässiger und länger schon als Internet und Funksignale«, machte Dekan Andreas Friedrich in seiner Festpredigt bewusst, in der er auch ein Grußwort seines tansanischen Kollegen Uzima Tirumanywa verlas: »Wir sind verbunden durch den gemeinsamen Gott und dankbar und stolz«, sagte er.

Beten sei die beste Möglichkeit, an Gottes Gaben teilzuhaben. »Es kommt nicht auf geschliffene schöne Worte oder Höflichkeit an, sondern auf Ehrlichkeit. Gott verträgt auch Wut und Ärger, besser als tagelanges Anschweigen«, betonte der Dekan und appellierte an die Anwesenden, für die Menschen in Tansania zu beten: Nur 0,6 Prozent von ihnen seien geimpft, viele krank: »Die Menschen leben in Angst, schließen sich in ihre Häuser ein«, zitierte er District-Pfarrer Tirumanywa.

Wegmarken und Meilensteine skizziert

»Unsere Partnerschaft lebt vom gemeinsamen Glauben, lebt von den Menschen, die daran mitarbeiten«, fasste Marion Schmidt-Biber als Dekanats-Ökumene- und Partnerschaftsreferentin die Erfahrungen aus den vergangenen drei Jahrzehnten zusammen, nachdem sie daraus einige Wegmarken und Meilensteine vorgestellt hatte.

Bei vielen Gästen, die 1991 bei Gründung der Partnerschaft durch Jonathan Katabaro und Pfarrer Tibiitha dabei waren, weckte sie mit historischen Fotos Erinnerungen. 1992 habe bereits der erste Besuch einer Delegation des Dekanats Biedenkopf um Dekan Edgar Weigel in Tansania stattgefunden.

1994 sei die Partnerschaft des Dekanats Gladenbach mit dem Ngara-District ins Leben gerufen worden, schilderte sie und erinnerte auch an die durch Hildegard Platt geprägte Partnerschaft zur Diakonissenschule in Nkwenda und die 2016 begründete Schulpartnerschaft zwischen der Tegemeo-School und der Gesamtschule Battenberg. »Wir sind eine große Familie innerhalb der weltweiten Christenheit«, freute sich Marion Schmidt-Biber.

Projekte prägten die Partnerschaftsarbeit

Kirchenbau- und Regenwassertank-Projekte, Schülerstipendien und die Karibuni- Kindertage in vielen Gemeinden seien prägend für die Partnerschaftsarbeit gewesen, die von 2005 bis 2014 von dem aus Tansania stammenden Reverend Lee Cosmas Ndeiy als dem ersten Ökumenereferenten des Dekanats Biedenkopf begleitet wurde, berichtete sie. Der heute vor allem als Leiter des Amani-Gospelchors bekannte Ndeiy gestaltete mit seiner Gitarre und mit dem in Ruanda aufgewachsenen Niederdietener FeG-Pastor Tuyizere Manasseh sowie Dekanats-Kirchenmusikerin Rut Hilgenberg an der Orgel auch die musikalische Begleitung des Festgottesdienstes in Breidenbach mit.

Im Jahr 2007 erhielt die Partnerschaftsarbeit weiteren Auftrieb und neue Impulse durch Yoram Karusja, der bis 2012 als Pfarrer in Waldgirmes und zuständig für die Ökumene im Dekanat Gladenbach arbeitete und mittlerweile als Generalsekretär der Karagwe-Diözese den deutschen Partnern noch eng verbunden ist, erinnerte Schmidt-Biber, die 2018 von Pfarrer Jörg Stähler das Amt der Ökumenereferentin übernahm.

Sie erwähnte nicht nur die vielen gegenseitigen Besuche, sondern auch die vielfältige Bildungsarbeit in Gemeinden und Kindergärten, Feste, Ausstellungen und Brückenbau-Gottesdienste bis hin zur Corona-Nothilfe als Beispiele für das lebendige Miteinander.

Viele Menschen der »ersten Stunde« dabei

»Obwohl wir verschiedene Sprachen sprechen, gehören wir miteinander zur globalen Kirche Jesu Christi!«, hatte Pfarrer Karlhans Nüßlein als Vorsitzender des Partnerschaftsausschusses deutlich gemacht: »Wir sind dankbar für all das, was sich gemeinsam entwickelt hat«, sagte er und begrüßte viele Menschen der »ersten Stunde«.

Gemeinsam feierten alle Gottesdienstbesucher und -besucherinnen im Anschluss vor der Kirche ein kleines Wiedersehens- und Jubiläumsfest, bevor zur dauerhaften Erinnerung an den Tag ein Apfelbäumchen zwischen Gemeinde- und Pfarrhaus gepflanzt wurde.

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