29. November 2020, 13:00 Uhr

Wetzlar

Mit Ehrlichkeit und Mut die Aufgaben anpacken

Mit der Einführung durch Pfarrer Manfred Rekowski, Präses der evangelischen Kirche im Rheinland, hat Pfarrer Dr. Hartmut Sitzler sein Amt als Superintendent angetreten.
29. November 2020, 13:00 Uhr
Präses Manfred Rekowski (l.) hat Pfarrer Dr. Hartmut Sitzler (r.) im Dom unter Corona-Bedingungen als ersten Superintendenten des evangelischen Kirchenkreises an Lahn und Dill eingeführt. Foto: Barnikol-Lübeck

Dr. Hartmut Sitzler(Kröffelbach) ist der erste Superintendent des zum 1. Januar 2019 neu gebildeten evangelischen Kirchenkreises an Lahn und Dill und hat gleichzeitig die Pfarrstelle für die Kirchengemeinden Waldsolms-Nord und Schöffengrund inne. Bei der Einführung von Dr. Hartmut Sitzler assistierten Pfarrer Michael Perko (Burgsolms) und Rolf Bastian (Dutenhofen). Die erste Amtshandlung des neuen Superintendenten folgte im Gottesdienst mit der Einführung des neuen Leitungsgremiums des Kirchenkreises, des Kreissynodalvorstandes, dem außer ihm 16 weitere Mitglieder angehören. Coronabedingt konnten nur rund 40 Menschen unter Einhaltung strenger Hygiene- und Abstandsregeln am Gottesdienst im Dom teilnehmen.

Verse aus dem Korintherbrief

Hartmut Sitzler hatte seiner Predigt den 7. Vers aus dem 2. Korintherbrief, Kapitel 4 vorangestellt: »Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns.« Der Schatz sei das Wort vom Kreuz und dies wichtiger als materieller Besitz, sagte der Theologe: »Ein reicher Mann ist nicht selten nur ein armer Mann mit viel Geld.« Wo jedoch ein Mensch im Angesicht des Gekreuzigten Gott und sich selbst erkenne, verwandelten sich Hochmut und Verzweiflung in Freiheit und Dankbarkeit.

Die Kraft für alle Aufgaben im Kirchenkreis komme von Gott selbst und nicht von Menschen, erklärte Sitzler angesichts von Unvollkommenheiten auch der Kirche. »Unsere Schwäche hat einen Sinn. Wenn wir mit Ehrlichkeit und Mut die Aufgaben anpacken, die Gott uns vor die Füße legt, dann kann durch unsere Torheiten und Schwächen die Stärke des Herrn der Kirche hindurch scheinen.«

Eintreten für den Menschen

Dies gelte für alle, die in der Kirche Verantwortung tragen. Im Blick auf die künftigen Aufgaben des Kreissynodalvorstandes erklärte er, es gebe weder einen Grund für Starktuerei noch für Minderwertigkeitskomplexe: »Mut und Demut sind besser«, unterstrich Sitzler.

In seiner Ansprache zu einem Abschnitt aus Psalm 146 beschrieb Präses Rekowski die Aufgabe der Kirche als Eintreten für die Menschen, die unter Gewalt, Hunger, Gefangenschaft oder Niedergeschlagenheit leiden. »Wir brauchen einen offenen Blick für die Menschen und ihre Lebensumstände.« Dies in der Hoffnung auf Gott zu tun, gelte besonders auch für einen neu gewählten Superintendenten.

Darüber hinaus sprach der Theologe von der Bedeutung des Vertrauens gegenüber einem Menschen mit kirchenleitendem Amt. Wer vom Vertrauen anderer getragen werde, könne verantwortlich mit Macht umgehen und gerade in leitender Funktion im Geiste Jesu Demut üben.

Weitere Einführungen

Superintendent Hartmut Sitzler führte nach seiner eigenen Einführung mit Gebet und Segen die weiteren Mitglieder des Vorstandes ein: Pfarrer Christoph Schaaf (Krofdorf-Gleiberg) als Assessor (stellvertretender Superintendent), Pfarrer Marcus Brenzinger (Werdorf) als Skriba (Schriftführer), als Synodalälteste Rolf Bastian (Dutenhofen), Friedhelm Block (Nauborn), Marion Giersbach-Schmidt (Wetzlar), Manuela Lowies (Altenkirchen), Dr. Gerhard Noeske (Wißmar) und Martin Veit (Laufdorf), Pfarrer Michael Perko (Burgsolms)und Pfarrerin Johanna Mähling (Steindorf) als erster und zweite stellvertretende Skribae sowie als stellvertretende Synodalälteste Dietrich Bräutigam (Wetzlar), Alice Kahn (Daubhausen), Dr. Roland Kahn (Ehringshausen), Rolf Krieger (Lützellinden), Karen Mirbach (Wetzlar) und Dirk Steinmüller (Kinzenbach).

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes hatten Kreiskantor Dietrich Bräutigam, der selbst als stellvertretender Synodalältester eingeführt wurde, an der Orgel und am Flügel sowie Nicole den Uijl als Sängerin übernommen. Pfarrer Marcus Brenzinger hatte die Anwesenden begrüßt.

Grußworte verlesen

Nach dem Segen wurden Grußworte von Landrat Wolfgang Schuster für den Lahn-Dill-Kreis sowie von Bürgermeister Bernd Heine für die Ortsgemeinde Waldsolms verlesen.

Seinen Dank an alle, die den Gottesdienst vorbereitet und gestaltet hatten sowie an die evangelische und die katholische Domgemeinde, verband Superintendent Hartmut Sitzler mit seiner Freude auf weitere gute Zusammenarbeit.

Der Gottesdienst kann unter www.evangelisch-an-lahn-und-dill.de abgerufen werden.

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