Stadt und Verein haben wegen Anwohnerbeschwerden gemeinsam nach einer Lösung gesucht. Das Vereinsheim von Blau-Gelb soll einen neuen Standort am Georg-Gaßmann-Stadion bekommen. Die Sportfreunde Blau-Gelb Marburg erhalten ein städtisches Grundstück im Bereich des Georg-Gaßmann-Stadions, auf dem sie selbst ein neues Vereinsheim bauen können. Außerdem bekommen sie den angrenzenden Kunstrasenplatz.
Viele Interessen zusammengebracht
Im Austausch dafür übernimmt die Stadt Marburg das Grundstück und den Rasenplatz der Sportfreunde im Zwetschenweg. Das ist das Ergebnis umfangreicher Gespräche zwischen beiden Beteiligten. »Die Sportfreunde leisten eine sehr gute Vereinsarbeit. Das braucht Platz und verdient Unterstützung. Allerdings mussten wir sehr viele unterschiedliche Interessen zusammenbringen - nicht nur der Anwohner und Anwohnerinnen und der Sportfreunde, sondern auch die Bedürfnisse vieler anderer, sehr engagierter Sportvereine in Marburg«, erklärt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. »Ich bin froh, dass wir einen Kompromiss gefunden haben, der für die Sportler, Sportlerinnen, Jugendfußballer und -fußballerinnen verschiedener Vereine und die Anwohner und Anwohnerinnen im Zwetschenweg ein guter Weg ist.«
»Für die Sportfreunde ist es unerlässlich, dass sie ein neues Vereinsheim bauen können«, erklärt Stadträtin und Sportdezernentin Kirsten Dinnebier. Das bisherige Vereinsheim ist in einem sehr schlechten baulichen Zustand, eine Sanierung nicht sinnvoll. »Der Fußballverein hat sich außerdem so erfreulich gut entwickelt, dass das Vereinsheim vergrößert werden müsste.«
Sorge vor höherer Belastung
Die Sportfreunde haben daher bei der Stadt einen Bauantrag gestellt. Sie wollten das bisherige Vereinsheim im Zwetschenweg erweitern. Diesen Bauantrag wird die Stadt Marburg ablehnen müssen - Anwohner und Anwohnerinnen sprachen sich aus Sorge vor einer höheren Belastung durch Licht und Lärm schon im Vorfeld deutlich gegen die Baupläne aus. »Um künftigen Beschwerden und Unfrieden zwischen Verein und Nachbarschaft entgegenzuwirken, haben daher alle Seiten nach einer Lösung gesucht«, erklärt der Baudezernent Stadtrat Dr. Michael Kopatz. So kam es zu dem Grundstückstausch.
Das neue Baugrundstück bekommt der Sportverein über einen langfristigen Pachtvertrag. Darauf kann er das ursprünglich für den Zwetschenweg geplante Gebäude bauen. Der »Kunstrasen 1« wird zum Sportplatz für die Sportfreunde. Der Kunstrasenplatz im Zwetschenweg bleibt zumindest übergangsweise erhalten - für Training und Spiele von Jugendlichen bis 14 Jahren. Zukünftig wird die Stadt außerdem den »Rasenplatz 2«, also den Rasenplatz an der Gisselberger Straße, zu einem Kunstrasenplatz umbauen und weitere Trainingsflächen schaffen. Stehen diese Ersatzflächen zur Verfügung, behält die Stadt sich vor, den Platz am Zwetschenweg aufzugeben.
Diese Regelungen und Absprachen haben die Stadt Marburg und die Sportfreunde Blau-Gelb Marburg in einem »Letter of Intent« festgehalten. Damit planen nun beide Seiten weiter, um den Bau des Vereinsheims voranzubringen.