28. Juni 2025, 13:00 Uhr

Marburg

Freundschaft über Kontinente hinweg

Fünf Tage lang war eine Delegation aus Marburgs Partnerstadt Moshi (Tansania) zu Gast in der Universitätsstadt.
28. Juni 2025, 13:00 Uhr
Bürgermeister Zuberi Abdallah Kidumo (2.v.l.) hat sich im Beisein von Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (v.l.), Stadtverordnetenvorsteherin Dr. Elke Neuwohner sowie den Delegationsbegleiterinnen Monica C. Sana und Mwajuma A. Nasombe in das goldene Buch der Universitätsstadt eingetragen. Foto: Reichel

»Die Beziehung zu unseren Partnerstädten ist ein hohes Gut, denn sie fördert den Austausch ganz unterschiedlicher Menschen über die eigenen Stadt- und Ländergrenzen hinweg«, sagte Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies.

Spies hieß den Bürgermeister der Stadt Moshi, Zuberi Abdallah Kidumo, willkommen, außerdem zwei Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung: Mwajuma Abasy Nasombe (Municipal Director of Moshi Municipal Council) sowie Monica Charles Sana (Planning and Coordination Officer of Moshi Municipal Council).

Gemeinsam mit den beiden Delegationsbegleiterinnen trug sich Moshis Bürgermeister Kidumo in das goldene Buch der Stadt ein. Spies überreichte Bürgermeister Kidumo zudem das historische Stadtsiegel als Zeichen der Verbundenheit. Kidumo brachte als Präsente frisch gemahlenen Kaffee der Region Moshi, frische Cashew-Nüsse und jeweils ein traditionelles Gewand für Spies’ Ehefrau sowie für Stadtverordnetenvorsteherin Dr. Elke Neuwohner mit. Zudem überreichten die Gäste aus Moshi ihre Regionalflagge.

Die Delegation erwartete während ihres fünftägigen Aufenthaltes in Marburg ein umfangreiches Programm. Sie traf eine Vielzahl von Menschen, die sich intensiv für die Städtepartnerschaft zwischen Moshi und Marburg engagieren - wie Mitglieder des Vereins »Freundeskreis Marburg - Moshi«. Vorsitzender ist Prof. Dr. Harald Renz, der die Städtepartnerschaft mit Dr. Christian Kreisel initiiert hat.

Austausch zwischen den Institutionen

Aufgrund der seit Jahren bestehenden Klinikumspartnerschaft mit dem Kilimanjaro Christian Medical Centre in Moshi stand auch der Austausch mit dem Universitätsklinikum auf dem Programm. Für den Beginn der Beziehungen durch das Uniklinikum dankte Spies besonders Prof. Dr. Harald Renz.

Die Städtepartnerschaft wird zudem über den Sport im Rahmen des »Seven Nations Camp« gelebt. An dem sportlichen Wettkampf zwischen Kindern der Partnerstädte nahmen 2024 auch erstmals Gäste aus Tansania teil.

Die drei Gäste besuchten darüber hinaus die Marburger Feuerwehr und den DRK-Rettungsdienst Mittelhessen. Denn die Unterstützung der Feuerwehr und der Aufbau eines effektiven Rettungssystems in Moshi und Umgebung ist eine der großen Aufgaben.

Unterstützung für Feuerwehr

Rettungskräfte und Feuerwehrleute aus Moshi und Marburg haben sich 2024 gegenseitig besucht und Einblicke in die Arbeit der jeweils anderen gewonnen. Neben der Hauptfeuerwehrwache besuchte die Delegation auch die Freiwillige Feuerwehr Moischt, deren früheres Einsatzfahrzeug nach Moshi gespendet wurde. Die Einnahmen aus der damaligen Veranstaltung rund um das Feuerwehrfahrzeug hatte die Feuerwehr Moischt gesammelt und aufgestockt. So übergab der stellvertretende Wehrführer Thomas Bergmann 1.200 Euro zusammen mit Mitgliedern der Einsatzabteilung als symbolischen Scheck.

Klimaanpassung als Thema

Beim städtischen Fachdienst Umwelt, Klima- und Naturschutz, fairer Handel bekam die Delegation einen Einblick in den Marburger Klimaaktionsplan. Dabei war zum Beispiel die Hochwassergefahr ein Thema, von dem die Kilimanjaro-Region bei starken Regenfällen betroffen ist. »Wir haben durch die Zusammenarbeit und die Unterstützung Marburgs sinnvolle Ansätze für umweltfreundliche Nutzung des Verkehrs oder für Energiegewinnung kennengelernt«, sagte Moshis Bürgermeister Kidumo.

Diskussionsthema war unter anderem die Abfallwirtschaft, insbesondere die Mülltrennung. Moshi ist bereits mehrfach als sauberste Stadt Tansanias ausgezeichnet worden. Auch fairer Handel - etwa von Kaffee und Tee - war ein Thema. Das Thema Klimaanpassung spielte beim Besuch im Neuen Botanischen Garten eine Rolle. Dort ist ein Modellprojekt zur Lehmbauweise zusammen mit einem Architekten aus Moshi entstanden. Lehm ist ein nachhaltiges Baumaterial, der als Ersatz für Beton dienen kann. Beton macht in Moshi einen erheblichen Anteil an den Baukosten aus. Daneben stand noch ein Besuch des Gymnasiums Steinmühle auf dem Programm. Die Schule hat einen Austausch mit der One World Secondary School in der Nähe von Moshi.

»Wir fühlen uns sehr geehrt, hier zu sein«, fasste Moshis Bürgermeister Zuberi Abdallah Kidumo zusammen und fügte hinzu: »Wir fühlen uns hier sehr willkommen - besser gesagt: Wir fühlen uns zu Hause! Wir haben bisher tolle Erfahrungen sammeln können bei all unseren Begegnungen.« (sr)

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