13. November 2022, 13:00 Uhr

Marburg

Nancy Faeser im Oldtimer-Fieber

Gleich zwei Highlights am Stück: Nachdem sie zu Wochenbeginn noch Gespräche im WM-Land Katar führte, hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser in Marburg einen Folgetermin.
13. November 2022, 13:00 Uhr
Nancy Faeser bekommt vom Museums-Vorsitzenden Eberhard Dersch ein Modell des BMW 501 überreicht. Im Originalwagen hatte sie zuvor auch Platz genommen und das Funkgerät ausprobiert. Foto: Polizeioldtimer-Museum

Trotz eines übervollen Terminkalenders besuchte sie das Polizeioldtimer-Museum. »Der Einladung von Vereinsvorsitzendem Eberhard Dersch komme ich sehr gerne nach«, sagte Nancy Faeser und war gleich vom BMW 501 angetan. Im Barockengel, wie er liebevoll genannt wird, bekannt aus der Polizeiserie Isar 12, musste sie sich unbedingt einmal hinters Steuer setzen.

Ausprobiert und viele Fragen gestellt

»Darf ich?«, fragte Faeser, als sie den Hörer des Funkgerätes am Armaturenbrett sah und simulierte gleich ein Gespräch nach. Ihre Hochachtung zollte sie den Museumsmachern, die aus dieser »Schrottkarre« - wie auf einem Bild zu erkennen war - wieder ein einzigartiges Fahrzeug geschaffen hatten. Eberhard Dersch schenkte der Ministerin passend dazu auch ein Modell des BMW 501.

Aber auch alle anderen Fahrzeuge erstaunten Nancy Faeser während ihres Besuchs. So ließ sie es sich nicht nehmen, in das älteste Fahrzeug der Sammlung, einen Mercedes-Benz-Langschnauzer (Baujahr 1951/1952), zu steigen, um dessen Einrichtung aus Kassetten- und Tonbandgeräten sowie Fernschreiber mit Lochstreifen zu bewundern.

Besonderes Interesse weckten bei der Bundesinnenministerin - und ihren Personenschützern - die gepanzerten Oldtimer: Der ehemalige Dienstwagen von Johannes Rau zum Beispiel, dessen Motor gerade instand gesetzt wird, machte neugierig. Damals mit Fax und seitlichen Fenstergardinen ausgestattet, war der Rau-Panzer, wie er auch genannt wurde, eine außergewöhnliche Karosse mit 3,6 Tonnen Gewicht.

Erweiterung für das Museum?

In der Werkstatthalle präsentierte Vorstand Eberhard Dersch einige Restaurationsobjekte, die derzeit im Fokus der ehrenamtlichen Museumsschrauber liegen und wohl im kommenden Jahr fertig präsentiert werden können. »Ohne unsere Kfz-Meister wären wir aufgeschmissen und das Museum überhaupt nicht möglich«, sagte Dersch. »Zudem sind wir bis unter die Decke voll mit Oldies und mussten schon einige auslagern. Um eine Hallenerweiterung werden wir nicht rumkommen.«

Gut, dass auch Landrat Jens Womelsdorf und Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies vor Ort waren, da konnte Dersch das Thema gleich erneut ansprechen. Die Verantwortlichen haben dies bereits auf der Agenda und auch der heimische parlamentarische Staatssekretär im Bundesbauministerium und Bundestagsabgeordnete Sören Bartol sei bereits in Gesprächen, teilte Eberhard Dersch mit.

Nach der Besichtigungstour durch die Museumshallen nahm sich Nancy Faeser noch Zeit für eine Gesprächsrunde im Vereinsheim. Dort waren Vertretungen der Blaulichtorganisationen (Polizei, Feuerwehr, DLRG, THW, DRK) vor Ort, die mit Dr. Thomas Spies, Jens Womelsdorf und Eberhard Dersch ihre Probleme und Wünsche vortrugen.

»Mehrere Jahrzehnte deutscher Polizeigeschichte durfte ich bestaunen und die größte Sammlung historischer Polizeifahrzeuge. Vielen Dank für diese spannende Tour. Ich komme bestimmt wieder ins Polizeioldtimer-Museum und schicke ganz bestimmt meine Polizeileitung hierher, die werden sicherlich beeindruckt sein«, sagte Faeser zum Abschied.

Das Museum öffnet wieder im Frühjahr, am 23. April 2023. Weitere Infos stehen unter www.polizeioldtimer.de.

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