19. Februar 2021, 13:00 Uhr

Marburg

Nachhaltiges Lernen als Lebensaufgabe

An einer Homepage für den Klimaschutz arbeitet das »kollektiv von morgen«. Dafür erhält der Verein eine Förderung von der Stadt Marburg.
19. Februar 2021, 13:00 Uhr
Dominik Werner ist einer der beiden Netzwerkkoordinatoren für das »Bildungsnetz Nachhaltig Lernen Region Marburg«.

Dieses Vorhaben ist eines von neun Nachbarschaftsprojekten für den Klimaschutz, die die Stadt Marburg mit einer Gesamtsumme von 20.000 Euro bezuschusst. Mit der Förderung möchte der Verein die Homepage des Bildungsnetzes neu und unter dem Aspekt der Klimaneutralität gestalten. Doch der Verein setzt nicht nur inhaltlich auf den Bereich Bildung und Klimaschutz - auch die neue Homepage soll sich in der technischen Umsetzung an diesen Themen orientieren.

»Es ist uns deshalb wichtig, dass wir mit einem Dienstleister zusammenarbeiten, der ein faires und klimaneutrales Webhosting anbietet«, erklären Ann-Marie Weber und Dominik Werner, die die Netzwerkkoordination übernommen haben. Sie erläutern, was das genau bedeutet: faire Arbeitsbedingungen und der Einsatz von Servern, die klimaneutral betrieben werden.

Datenbank wächst

Das regionale Bildungsnetz für Nachhaltigkeit bietet eine wachsende Online-Datenbank, die für Stadt und Landkreis Informationen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) bündelt. Das Marburger BNE-Netzwerk gibt es seit 2013 - es ist eines von neun Netzwerken in Hessen, die vom hessischen Umweltministerium gefördert werden. Im Oktober 2019 hat das »kollektiv« die Trägerschaft übernommen. Dabei ist der Verein nicht nur als Träger des Netzwerks aktiv, sondern auch als selbstständiger Akteur, der vhs-Kurse, Fortbildungen für Multiplikatoren und weitere Bildungsangebote veranstaltet.

»Das BNE-Netzwerk verbindet gewissermaßen alle regionalen Akteure, die etwas mit Bildung und Lernen im Zusammenhang mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu tun haben«, sagt Ann-Marie Weber. Ungefähr 50 Bildungsträger, Institutionen und Initiativen sind derzeit beteiligt. »Bildung ist dabei nicht nur im Sinne von sogenannter formaler Bildung wie im Kindergarten, in der Schule oder der Erwachsenenbildung zu verstehen«, erläutert Dominik Werner. Auch verschiedene Formen der Bürgerbeteiligung oder private Projekte stellten eine Form von »Lernen« dar, so der Erziehungswissenschaftler. Dazu zählen zum Beispiel auch andere »Nachbarschaftsprojekte im Klimaschutz«, die von der Universitätsstadt gefördert werden.

Lernen wird dabei als eine Herausforderung für alle verstanden. »Wenn wir zum Beispiel in Marburg bis zum Jahr 2030 die Ziele des Klima-Aktionsplans erreichen wollen, bedeutet das einen gesamtgesellschaftlichen Veränderungs- und damit Lernprozess von ungeahntem Ausmaß«, sagt Werner. Klimaschutz betreffe dabei alle Bereiche des Lebens: wie wir arbeiten und im Privaten leben, wie wir mobil sind und wie wir wirtschaften. Daher sollen die unterschiedlichen Kompetenzen und die Expertise der Beteiligten am BNE-Netzwerk über die Homepage bestmöglich vernetzt und präsentiert werden.

Digitale Plattform für Stadt und Region

»Wir versuchen, eine digitale Plattform für die Stadt und die Region zu schaffen«, erläutert Weber. Auf dieser Plattform sollen die Akteure intern miteinander arbeiten und sich koordinieren können. Besucher der Internetseite sollen diese Plattform aber ebenso nutzen können, um sich zu informieren. Es ist unter anderem auch ein Blog-Bereich geplant, in dem »Geschichten des Wandels« erzählt werden sollen und in den auch der Podcast »Stadtgespräch Marburg« aufgenommen werden kann.

Der Verein rechnet damit, dass die Seite im Mai fertiggestellt sein wird. Bislang ist das BNE-Netzwerk im Internet zu finden unter www.nachhaltig-lernen-regionmarburg.de.

0
Kommentare | Kommentieren