Das sechste Festival der Musik des Musikcorps der Freiwilligen Feuerwehr Großen-Linden fand in der Buderus Arena in Wetzlar vor 2.200 Zuschauerinnen und Zuschauern statt und es wurde ein unvergesslicher Abend. Dreieinhalb Stunden brannten sie ein musikalisches Feuerwerk ab. Der gelungene Mix von verschiedenen Ensembles, die allesamt eine beeindruckende Bandbreite an Marsch- und Showmusik darboten, das ist es, was diese Veranstaltungsreihe ausmacht.
Festival der Musik sorgt für Begeisterung
Eine feste Konstante des Musikcorps ist der heutigen Kreisstabführer Werner Rauber-Wagner, der bereits 1990 das erste Festival moderierte und 1974 beim größten Erfolg des Vereins, dem Gewinn der Weltmeisterschaft in Marsch und Show in Kerkrade, mit dabei war. Das 50-jährige Weltmeisterjubiläum war im Sommer gefeiert worden. »Die Musiker und Musikerinnen des Musikcorps der Freiwilligen Feuerwehr Großen-Linden blicken heute zurück auf 71 Jahre Musik unter dem Dach der Feuerwehr und 30 Jahre als selbstständiger Verein«, ging er auf den Anlass der Veranstaltung ein. Die Eröffnung war dem von Phillip Maurer geleiteten Jugendmusikcorps der Gastgeber vorbehalten. Die 25 Jugendlichen im Alter von acht bis 14 Jahren nahmen die Zuschauer mit in die Welt der Filmmusik und der Popstars.
Beim Festival 2019 an gleicher Stätte hatte das Orchester aus dem Kreisfeuerwehrverband Gießen seinen ersten Auftritt, und auch diesmal begeisterten die Musiker aus den Blasorchestern Reiskirchen, Eberstadt, Lollar/Staufenberg und Steinbach, dem Spielmannszug Allendorf/Lumda und den Spielleuten der Busecker Schlossremise. Unter der Leitung des Dirigenten Christoph Aßmann und Stabführer Lars Ole Ruppel zogen die 80 Musiker mit dem Titel »Preußens Gloria« von Johann Gottfried Piefke in klassischer Marschmusiktradition ein und sorgten beim »Radetzky-Marsch« für die komödiantische Einlage des Abends.
Nach den heimischen Akteuren folgte die Crème de la Crème der Weltelite. Dabei machte die Show- und Marchingband MVB aus Maastricht, Show-Vizeweltmeister 2022, den Anfang. Mit den Massed Pipes & Drums hielt das schottische Element Einzug in die Buderus Arena. Unter der Leitung von Pipe-Major Thomas Wandt und Drum-Major Frank Weber brachten die Musiker im Schottenrock traditionelle und authentische Pipe-Musik zu Gehör.
Ein Wiedersehen gab es mit der Drum- und Showfanfare Advendo Sneek aus Friesland, die bereits beim zweiten und dritten Festival zu Gast waren. Die für ihren innovativen Ansatz bekannte Formation ist amtierender Weltmeister in der Disziplin Marschparade.
Vor 30 Jahren zuletzt in Linden zu Gast war das Pasveerkorps Leeuwarden. Die Choreografien der Formation sind einzigartig, ebenso wie die Titelsammlung beim World Musik Contest in Kerkrade, wo die Showband als einzige in den vergangenen Jahren in Marsch, Show und Marschparade den Titel errang. In Wetzlar präsentierten die ebenfalls aus Friesland angereisten Musiker unter der Leitung von Raymon Torenbeek ihre neue Show »Two Four«.
Gar auf einer Sänfte in die Arena getragenen wurde Tambour-Maître Justin Heemskerk, er leitet die Marchingband Kunst & Genoegen aus Leiden, die mit ihrem Auftritt unter dem Motto »The Show must go on« noch einen draufsetzte.
Großes Finale
Zum Finale gab es ein Zusammenspiel aller Mitwirkender, es erfolgte der Einzug in die Arena zum beliebten Radetzky-Marsch. Spätestens bei den 80er-Jahre-Hits wie »1.000 und eine Nacht«, »Skandal im Sperrbezirk«, »Sternenhimmel« und »Ohne Dich« hielt es kaum jemanden mehr auf den Sitzen. Es gab stehende Ovationen des Publikums und eine Zugabe der Musiker.
Alexander Mehl hatte die Gesamtleitung inne. Rauber-Wagner dankte nicht nur allen Mitwirkenden und ihren Leitern, sondern besonders auch dem Produktionsteam, das seit einem Jahr an den Vorbereitungen für diesen Abend gearbeitet hatte. Für die Musiker aus Großen-Linden ist nach dem Festival vor dem 19. Neujahrskonzert, das am 8. Februar in der Lindener Stadthalle steigt.