28. Mai 2022, 13:00 Uhr

Marburg

»Moderne Räume für modernes Lernen«

Rund 40 Gäste hatten sich auf dem Campus der Blindenstudienanstalt in Marburg versammelt, um die Grundsteinlegung des neuen Schulgebäudes zu verfolgen.
28. Mai 2022, 13:00 Uhr
Claus Duncker (l.) hält die Zeitkapsel, Patrick Temmesfeld (r.) steckt seine Visitenkarte hinein, Thorsten Büchner und Jutta Duncker schauen genau zu. Foto: Imke Troltenier/Blista

Neben Schülern der Montessori- und Carl-Strehl-Schule nahmen auch viele Vertreter der beteiligten Baufirmen, Ingenieur- und Architekturbüros an der Veranstaltung teil.

Direkte Anwohner waren der Einladung ebenfalls gerne gefolgt, um sich den Neubau der Nachbarschaft anzuschauen. Die Feier fand im bereits angelegten Keller des geplanten viergeschossigen Schulgebäudes statt.

Vorfreude der Kinder

Zu Beginn formulierten die Schüler der Jahrgangsstufe 5 der Carl-Strehl-Schule und Schüler der Montessorischule ihre Wünsche für das neu entstehende Gebäude. »Ich wünsche mir, dass wir in diesem Gebäude Spaß am Lernen haben werden« oder »Ich wünsche mir, dass wir hier Freunde finden« waren neben dem Wunsch nach Frieden auf der Welt und vor allem in der Ukraine die meistgenannten Wünsche für die Zukunft. Die Schüler freuten sich spürbar auf das neue Gebäude.

Blista-Vorstand Claus Duncker ging in seiner kurzen Rede besonders auf den Charakter des neuen Schulbaus ein. »Modernes Lernen braucht moderne Räume. Mit diesem Schulbau verabschieden wir uns endgültig von der klassischen Schularchitektur und ermöglichen Freiräume, indem wir die Räume für die unterschiedlichsten Bedarfe und Nutzungen flexibel gestalten.«

Sich verändernde Räumlichkeiten, etwa durch variabel einsetz- und verschiebbare Elemente, seien besonders für seheingeschränkte Schüler mit Herausforderungen verbunden. Daher betonte Duncker, wie »begeistert ich von der Offenheit und Flexibilität aller Baubeteiligten bin, hier vorbildliche, inklusive Lernbedingungen schaffen zu wollen«. Der Blista-Vorstand bedankte sich bei allen Beteiligten am Bauprozess für die angenehme, zuverlässige und lösungsorientierte Zusammenarbeit.

Pädagogik im Vordergrund

Der stellvertretende Schulleiter der Carl-Strehl-Schule und pädagogische Gesamtleiter der Montessorischule, Markus Biber, ging in seinem Grußwort auf die Besonderheit ein, dass »bei diesem Bauwerk die Architektur und Gestaltung den pädagogischen Anforderungen folgt und nicht umgekehrt«. Daher freut sich Biber, »dass wir dieses Gebäude zu einem Leuchtturm für inklusive Pädagogik machen, das deutschlandweite Strahlkraft entfaltet«.

Karsten Schmidt vom Architekturbüro Schmidt und Strack beschrieb, wie sich das Gebäude von üblichen Schulbauten unterscheidet. »Die Fenster sind versetzt angeordnet. Dadurch wirkt das viergeschossige Gebäude viel freundlicher und offener. Zudem lassen sich so die Räume besser und passgenauer mit Licht versorgen und durchfluten.«

Besonders stolz ist Schmidt auf den geplanten Dachgarten. »Das wird ein richtiger Nutzgarten, ein grünes Klassenzimmer. Das eröffnet ganz tolle, neue Möglichkeiten.« Karsten Schmidt freut sich daher schon jetzt auf das Richtfest im September.

Zeitkapsel versenkt

Nach den kurzen Redebeiträgen schritt Blista-Vorstand Duncker zusammen mit den Schülern zur Tat und setzte eine »Zeitkapsel« ins Fundament ein. Darin hatten die Schüler ihre Wünsche verewigt. Zudem wurden ein Jahresbericht der Blista, das Blista-Logo und - als Symbol unserer Zeit - eine Corona-Schutzmaske für die Ewigkeit in den Gebäudekern integriert. Natürlich durfte auch eine Carl-Strehl-Plakette, eine Bronzemedaille, die den Kopf des Blista-Mitgründers darstellt, in der »Zeitkapsel« nicht fehlen.

Veredelt wurde die Grundsteinlegung von den Blista-Kollegen Olaf Roth und Carl Reissig, die mit Schülern für die musikalische Begleitung sorgten, und vom Küchenteam der Blista, das mit selbst hergestelltem Kinder-Punsch für kühlende Erfrischung sorgte.

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