Aus diesem Grund ist es Ziel der Kommune, langfristig das bestehende Angebot zu sichern. Bürgermeister Thomas Groll führt regelmäßige Gespräche mit verschiedenen Akteuren und versucht, unterstützend tätig zu sein.
Besuch in der Nachbarschaft
Die Damen und Herren des Magistrats befassen sich in ihren Sitzungen immer wieder mit der Thematik und besuchten kürzlich das Medizinische Versorgungszentrum in Schwarzenborn (Schwalm-Eder-Kreis), um sich über die dort gefundene Lösung zu informieren.
In Schwarzenborn, mit 1.200 Einwohnern die kleinste Stadt Hessens, errichtete die Kommune 2017 ein Gebäude mit rund 400 Quadratmetern Nutzfläche, in welches ein Jahr später das erste kommunale Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Hessens einzog. Mittlerweile gibt es ein weiteres in Bebra.
Versorgung selbst in die Hand nehmen
Nachdem 2015 die örtliche Ärztin aus Altersgründen ihre Praxis aufgab, sah man sich nach den Worten von Bürgermeister Jürgen Liebermann, der die Magistratsmitglieder gemeinsam mit Christina Eisenhaut ausführlich über das MVZ informierte, zum Handeln gezwungen.
Die Stadt Schwarzenborn entschloss sich, die ärztliche Versorgung selbst in die Hand zu nehmen und Ärzte sowie Arzthelferinnen anzustellen und die Abrechnungen mit den Krankenkassen sowie die Kontakte zur Kassenärztlichen Vereinigung zu übernehmen.
Anstieg der Patienten
Mittlerweile sind zwei Ärztinnen im MVZ tätig. Neben der Allgemeinmedizin wird auch die Gynäkologie abgedeckt. Man startete mit knapp 400 Patienten. Nachdem inzwischen sieben Praxen im Knüllgebiet geschlossen wurden, werden nun 2.000 Patienten betreut.
Die Erfahrungen der Kommune seien insgesamt positiv und seit einigen Jahren schreibe das MVZ eine schwarze Null, berichtet Bürgermeister Liebermann.
Neustadts Magistratsmitglieder fanden die Ausführungen und den Rundgang durch die Räumlichkeiten sehr informativ und werden sich weiter mit der Zukunft der ärztlichen Versorgung vor Ort beschäftigen.
Im Anschluss fuhr man noch in den Wildpark Knüll, wo Parkleiter Dr. Wolfgang Fröhlich die Gruppe durch die Einrichtung führte und sachkundige Erläuterungen gab. Von besonderem Interesse waren Bären, Wölfe und Luchse.
Dr. Fröhlich dankte bei der Gelegenheit nochmals für die Übernahme einer Bärenpatenschaft durch den Frauenverein 1958.