07. Januar 2024, 13:00 Uhr

Marburg

Magnolie als Symbol für Frieden und Nachhaltigkeit

GreenFaith ist seit 2015 eine internationale und interreligiöse Klimabewegung, die mittlerweile Gruppen rund um den Globus hat und auch in Marburg besteht ein Circle seit 2023.
07. Januar 2024, 13:00 Uhr
Gemeinsam mit Mitgliedern der Initiative GreenFaith Circle Marburg pflanzten Bürgermeisterin Nadine Bernshausen (2.v.r.), Dekan Burkhard von Dörnberg (4.v.l.), Fadi Einuz von der Muslimischen Gemeinde Marburg (r.) und Thorsten Schmermund von der Jüdischen Gemeinde Marburg (2.v.l.) die Magnolie im Ludwig-Schüler-Park. Foto: Sebastian Reichel

Auf Initiative von GreenFaith Marburg trafen sich Mitglieder im Ludwig-Schüler-Park, um als symbolisches Zeichen der Hoffnung auf Frieden, Zusammenhalt sowie der Klimaveränderungen einen Baum zu pflanzen. Mit vor Ort waren Marburgs Bürgermeisterin Nadine Bernshausen sowie Vertreter der unterschiedlichen Religionen, darunter Dekan Burkhard von Dörnberg (Kirchenkreis Marburg) , Thorsten Schmermund (Jüdische Gemeinde Marburg) und Fadi Einuz (Muslimische Gemeinde Marburg).

Erste Aktion der neuen Initiative

Alwine Schulze, Pfarrerin und Vorsitzende des Marburger GreenFaith Circle, begrüßte die Gäste und Unterstützer und berichtete über die GreenFaith Organisation. »Die interreligiöse Klimabewegung besteht deutschlandweit schon seit einigen Jahren und ich freue mich sehr, dass wir auch hier in Marburg einen Circle gründen konnten. Dies hier heute ist die erste Aktion und wir hoffen, das noch viele weitere folgen«, berichtet Schulze, die auch zweite Vorsitzende von GreenFaith Deutschland ist. Geplant ist etwa eine große Aufforstungsaktion im kommenden Frühjahr gemeinsam mit HessenForst.

»Mit dieser Magnolie möchten wir heute verschiedene symbolische Dinge verknüpfen: Der Baum ist dem kommenden und sich weiter veränderten Klima angepasst und wir hoffen alle gemeinsam, dass er hier Wurzeln schlägt. Wurzeln, die wachsen und sich weiter verzweigen, damit ein breites Netz gebildet wird und das Leben seinen Weg findet. Dieser Baum mit seinen Wurzeln soll für die Hoffnung stehen«, sagt Alwine Schulze. Die gemeinsame religionsübergreifende Pflanzaktion sei zudem Mutmacher, dass wir wieder achtsam miteinander umgehen sollten.

Wurzeln der Hoffnung

Marburgs Bürgermeisterin Nadine Bernshausen wies darauf hin, dass gerade die Stadt Marburg sich sehr viele Gedanken über Klimaveränderungen und das Miteinander mache. »Der Dialog der unterschiedlichen Religionen etwa hier untereinander macht Marburg besonders aus. Wir sind froh, dass wir hier gemeinsam den Glauben daran weitergeben können, dass am Ende das Leben die Dunkelheit besiegt. Dafür steht auch dieser Baum. Ich wünsche uns allen, dass daraus Körner und Wurzeln der Hoffnung entstehen«, so Bernshausen.

Mit Gottes Schöpfung sorgsam umgehen

Torsten Schmermund von der Jüdischen Gemeinde wies auf den Baum als Grundlage allen Lebens hin und mahnte zudem, dass der Mensch die Dinge Gottes achten sollte. Es sei uns Menschen die Schöpfung lediglich geliehen worden, um darin zu leben. Wenn man Gottes Werk vernichte, verwandele man sich vom Mensch zum Tier.

Dekan Burkhard von Dörnberg unterstützt die Baumpflanzaktion ebenfalls und wies ebenso, wie auch Fadi Einuz, auf die Schöpfung und das Leben als Geschenk hin. Der Dekan sagte, er sei als Sohn eines Waldbesitzers immer als Kind gerne dort unterwegs gewesen und habe den Wandel der Bäume und deren Kampf mit dem veränderten Klima gesehen.

Fadi Einuz verwies unter anderem auf ein Zitat des Propheten Mohammed: »Unheil ist erschienen, damit Gott den Menschen zeigt, was sie selbst mit seiner Schöpfung angerichtet haben.« Dies sei eine Warnung, dass der Mensch noch die Umkehr seiner Aktionen antreten könne. »Wir haben es mit solchen gemeinsamen Aktionen selbst in der Hand, dass wir das Unheil abwenden können: Lasst uns weiter Hoffnung pflanzen«, sagte Fadi Einuz.

Die Baumpflanzung wurde mit kurzen musikalischen Stücken von Dorothee Rövekamp an der Klarinette untermalt. Die Musikerin rezitierte ebenso wie Alwine Schulze zudem noch eigene Texte über den Glauben und das Vertrauen an das Wachsen von Pflanzen der Hoffnung. (sr)

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