08. März 2025, 13:00 Uhr

Marburg

Löschfahrzeug erreicht Partnerstadt Moshi

Marburg und die Freiwilligen Feuerwehren Moischt und Schröck haben zwei Löschfahrzeuge an die Partnerstadt Moshi in Tansania gespendet. Das erste der beiden Fahrzeuge ist nun eingetroffen.
08. März 2025, 13:00 Uhr
Das gespendete Feuerwehrfahrzeug aus Moischt ist in Moshi, Tansania, eingetroffen und wurde von den Einsatzkräften der dortigen Feuerwehr in Empfang genommen. Foto: Feuerwehr Moshi

Mit Jubel, Wasserfontänen und Feuerwehrhörnern begrüßte die Feuerwehr in Moshi das Löschfahrzeug aus Moischt bei dessen Ankunft. Der Bürgermeister von Moshi, Zuberi Abdallah Kidumo, und die örtlichen Feuerwehrleute lassen über Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies viele Grüße und ihren Dank an alle Marburger ausrichten.

Unterstützung nach Großbrand

»Die Stadt Marburg sieht sich in der Verantwortung, unsere Partnerstadt nach dem Großbrand im vergangenen Jahr zu unterstützen und ihnen dabei zu helfen, die Feuerwehr auszubauen und besser auszurüsten«, sagte OB Spies.

Außerdem bedankte er sich für den Austausch zwischen dem Feuerwehr- und Rettungskräftepersonal beider Städte. Denn auch Marburg lernt von den Kameraden aus Moshi. »Der Besuch der Delegation aus Moshi bei uns war eine große Freude und sehr lehrreich für unsere Feuerwehr. Der Austausch steigert die Qualität der Arbeit unserer Einsatzkräfte. Wir freuen uns sehr über diese Zusammenarbeit.«

Bereits seit Ende November unterwegs

Das Fahrzeug hat zum Zeitpunkt der Ankunft in Moshi bereits eine lange Reise hinter sich. Im Oktober 2024 verkündete die Feuerwehr Moischt bei der Einweihung ihres neuen Einsatzfahrzeugs, dass sie dessen Vorgänger an Marburgs Partnerstadt in Tansania spenden werden. Kurz darauf übergab Oberbürgermeister Spies das Auto symbolisch an den tansanischen Botschafter Hassani Iddi Mwamweta und Einsatzkräfte aus Moshi.

Ende November wurde das Fahrzeug vom Fachdienst Brandschutz der Universitätsstadt zunächst in den Hafen von Antwerpen (Belgien) gebracht. Von dort ging die Reise weiter mit dem Frachtschiff nach Tansania. Insgesamt dauerte die Überfahrt etwa vier Wochen, bis es im Hafen der Hauptstadt Daressalam ankam.

Nachdem alle Regularien zur Einfuhr erledigt waren, konnte das Fahrzeug die weiteren 580 Kilometer bis zur neuen Feuerwehrunterkunft in Moshi (Region Kilimandscharo) antreten. Nach einer längeren Fahrt über Land traf das Fahrzeug dann Ende Januar 2025 dort ein. Das Fahrzeug hat neben der Ausstattung für die Brandbekämpfung auch eine Ausstattung zur technischen Unfallhilfe mit hydraulischen Rettungsgeräten.

Erster Einsatz einen Tag später

Gleich am Tag nach der Ankunft begann die Feuerwehr Moshi mit der Ausbildung an dem Fahrzeug und den neuen Geräten. Wie sich herausstellte, war die schnelle Ausbildung dringend geboten, da sich bereits am darauffolgenden Tag ein schwerer Verkehrsunfall in der Region Moshi ereignete. Dabei kam das gespendete Fahrzeug zum ersten Mal zum Einsatz und konnte gute und schnelle Hilfe leisten.

Zuständig für 250.000 Menschen

Die Feuerwehr Moshi ist mit einer Feuerwache in einem Radius von 100 Kilometern für den Schutz von rund 250.000 Menschen zuständig. Dafür standen bisher nur drei Fahrzeuge zur Verfügung - darunter ein Feuerwehrauto, das mittlerweile kaputt ist. Bei einem großen Brand auf einem Markt in Moshi 2024 konnte daher niemand helfen. Das Feuer zerstörte zahlreiche Händlerstände. Damit wurde auch die Existenzgrundlage vieler Menschen gefährdet.

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