19. September 2023, 13:00 Uhr

Heuchelheim

Kreis zeichnet naturnahe Gärten aus

Beim Wettbewerb »Schönster naturnaher Garten 2023« des Landkreises Gießen übergaben Umweltdezernent Christian Zuckermann und die Jurymitglieder die Gewinnerplaketten und Preisgelder an drei Gartenbesitzerinnen und -besitzer.
19. September 2023, 13:00 Uhr
Preisverleihung im Wettbewerb »Schönster naturnaher Garten 2023« (v.l.): Sabine Brückmann, Christian Zuckermann, Ernst-Michael Rinn, Sabine Tsering sowie die Fachjury der Naturschutzbehörde mit Kristin Meujen, Sabrina Rest und Alisha Weigand. Foto: Landkreis

Vögel zwitschern, Blätter rauschen im Wind, Bienen summen. In Sabine Brückmanns Garten ist viel zu entdecken. Mit ihrer dicht bepflanzten grünen Oase hat sie die Fachjury überzeugt .

Dicht bepflanztes Paradies

Sabine Brückmann wohnt seit 1990 in ihrem Haus in Heuchelheim. Seitdem hat sich der mehr als 700 Quadratmeter große Garten stets weiterentwickelt. Das ist auch beim Betreten zu sehen: Der Garten ist dicht bepflanzt, schmale Wege und Trampelpfade führen hindurch. Beim Entdecken der fünf Teiche, die Fröschen, Kröten und Molchen Lebensraum bieten, müssen sich Gäste unter den tiefhängenden Ästen hindurch bücken.

Haselmäuse und Eichhörnchen klettern an den Bäumen entlang, während es sich unzählige Vögel in dem großen Nadelbaum gemütlich machen. Efeu und wilder Wein, der im Herbst rot leuchtet, schlängeln sich am Wohnhaus von Sabine Brückmann entlang. Im Sommer bieten die vielen Stauden, Bäume und Sträucher ein schattiges Plätzchen.

Drei Gärten prämiert

Mit dem Wettbewerb »Schönster naturnaher Garten« will der Landkreis Gießen dazu ermutigen, Gärten naturnah zu pflegen. »Biodiversität ist die Grundlage für unser Leben. Deshalb müssen wir Anreize bieten, um die biologische Vielfalt zu erhalten oder versiegelte Flächen wieder zu begrünen. Der Wettbewerb ist eine Möglichkeit zu zeigen, wie das im eigenen Garten gelingen kann«, erklärte Christian Zuckermann.

Die Ausgezeichneten bekamen eine kleine Plakette, die beispielsweise am Zaun angebracht werden kann. So soll schon vom Bürgersteig aus auf den Garten und den Wettbewerb aufmerksam gemacht werden. Zudem erhielten alle drei ein Preisgeld.

Sabine Brückmann bekam für den ersten Platz 500 Euro. Für Ernst-Michael Rinn aus Watzenborn-Steinberg gab es auf dem zweiten Platz 300 Euro. Sein Garten befindet sich auf trockenem und magerem Gebiet. Genau daran hat Rinn ihn angepasst: Es gibt dort überwiegend heimische Wildpflanzen, einen Teich mit Flachwasserbereich und Sumpfbeet sowie ein Sandarium mit Steinhaufen, also eine Sandfläche, in der sich bodenbrütende Insekten und Reptilien wohlfühlen.

Sabine Tsering landete mit ihrem Garten in Heuchelheim auf dem dritten Platz und erhielt 200 Euro. Ihr Garten ist mit heimischen Sträuchern wie Kornelkirsche und Felsenbirne eingerahmt. Mit vielen blühenden Stauden bietet er Nahrung für Insekten. Zudem hat Sabine Tsering verschiedene Beete angelegt. Es gibt ein Magerbeet, ein Halbschattenbeet und eine Kräuterspirale.

Beitrag zu biologischer Vielfalt

Alisha Weigand, Jurymitglied von der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises, erklärte, dass sowohl kleine als auch größere Gärten für die biologische Vielfalt wichtig sind: »Ob 700 oder 70 Quadratmeter - alle können mit ihrem Garten zum Natur- und Artenschutz beitragen. Auch an den diesjährig prämierten Anlagen ist zu sehen, wie unterschiedlich naturnahe Gärten gestaltet werden können.«

An dem jährlich stattfindenden Wettbewerb können alle teilnehmen, die Gärten im Landkreis pflegen. Wichtig ist, dass der Garten naturnah gestaltet ist und somit zur Artenvielfalt und zum Klimaschutz beiträgt. Zu den Bewertungskriterien zählen beispielsweise, dass der Garten Obstbäume oder Blühwiesen hat, Nisthilfen und Totholz Insekten einen Platz zum Leben bieten und Wasserflächen einen Lebensraum für Amphibien schaffen. Allerlei heimische Pflanzen tragen zur Diversität im Garten bei. Auch ein Komposthaufen und der Verzicht auf Kunstdünger bringen Punkte im Wettbewerb um eine möglichst naturnahe Oase.

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