08. Dezember 2021, 13:00 Uhr

Wetzlar

Handwerk in der Region zeigt sich stabil

Das Handwerk in Mittelhessen traf sich zur jährlichen Gesprächsrunde mit der Regionalpolitik. Dabei betonten die Anwesenden ihre enge Zusammenarbeit.
08. Dezember 2021, 13:00 Uhr
An der regionalpolitischen Gesprächsrunde nahmen teil (v.l.) - vorne Kammerpräsident Stefan Füll, Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer (Hünfelden), Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich, Manfred Weber (stellvertretender Leiter der Geschäftsstelle Mittelhessen) sowie mittig Kreishandwerksmeister Andreas Groß (Lahn-Dill-Kreis), Bürgermeister Dr. Andreas Viertelhausen (Wetzlar), Kreishandwerksmeister Kay-Achim Becker (Landkreis Gießen) und hinten Kreishandwerksmeister Wolfram Uhe (Limburg-Weilburg), Landrat Wolfgang Schuster (Lahn-Dill-Kreis), Kreishandwerksmeister Edwin Giese (Vogelsbergkreis), Dr. Martin Pott (stellvertretender Kammerhauptgeschäftsführer). Foto Handwerkskammer

Bereits zum 14. Mal begrüßte der Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden, Stefan Füll, zusammen mit dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Pott und Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich hochrangige Vertreter der Kommunen und Landkreise sowie die mittelhessischen Kreishandwerksmeister in Wetzlar. Seit 2007 findet das Treffen im Arnold-Spruck-Haus statt, dem Berufsbildungs- und Technologiezentrum Lahn-Dill.

Konjunkturelle Lage und Ausbildung

Zur Eröffnung informierte Kammerpräsident Füll über die aktuelle Entwicklung des Handwerks in Mittelhessen. Derzeit beschäftige das Handwerk in Mittelhessen rund 50.000 Menschen in mehr als 10.500 Betrieben und erwirtschafte rund 5,6 Milliarden Euro Umsatz jährlich. Füll sieht dies als Beleg für die große wirtschafts- und regionalpolitische Bedeutung des Handwerks. Hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung im Kammerbezirk erklärte Füll: »Die Handwerkskonjunktur zeigt sich stabil und hat sich trotz Corona seit dem Sommer nochmals leicht verbessert. Nun gilt es für die Zukunft, die indirekten Folgen der Corona-Pandemie in Form von Materialengpässen und die besonderen Herausforderungen beim Fachkräfte- und Nachwuchsbedarf zu meistern.«

Lehrverträge unter Vor-Corona-Niveau

Der stellvertretende Kammerhauptgeschäftsführer Dr. Marin Pott beleuchtete die aktuelle Situation des Ausbildungsmarkts im heimischen Handwerk, der in diesem Jahr weiterhin unter dem negativen Vorzeichen der Pandemie stehe: »Auch wenn wir im Vergleich zu 2020 ein Plus von 2,8 Prozent an neu abgeschlossenen Lehrverträgen verzeichnen, haben wir das Vor-Corona-Niveau noch nicht erreicht.« Während 2019 zu Beginn des Ausbildungsjahrs noch 3.596 neue Lehrverträge im Bezirk der Handwerkskammer Wiesbaden abgeschlossen wurden, waren es jetzt 3.410.

Diese Zahlen gehen jährlich Mitte November in den Berufsbildungsbericht der Bundregierung ein. Als Gründe für die Entwicklung der Ausbildungssituation nannte Dr. Pott die demografische Entwicklung, den seit Jahren wachsenden Wettbewerb mit vollschulischen Bildungsangeboten und dem Studium sowie die aufgrund der Pandemie fehlenden Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler, das Handwerk auszuprobieren und zu erkunden.

Kooperation von Handwerk und Politik

Der Gießener Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich gab einen Überblick über die Aktivitäten des Regierungspräsidiums in Mittelhessen und würdigte die enge Kooperation zwischen Handwerk und Politik. Der Landrat und die Bürgermeister berieten zusammen mit den Kreishandwerksmeistern über weitere aktuelle Themen, wie die Flüchtlingsintegration, die Verkehrsinfrastruktur, die Ausweisung von Gewerbegebieten, den Bürokratieabbau sowie die aktuellen Materialengpässe im Handwerk, die auch Auswirkungen auf Bauvorhaben der Kommunen haben.

Zum Schluss zog Kammerpräsident Stefan Füll zusammen mit den Gesprächsteilnehmern ein positives Fazit und lobte, dass in Mittelhessen Handwerk und Politik mit einer Stimme sprechen.

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