10. August 2021, 13:00 Uhr

Haiger

Haiger ist offiziell »Fairtrade-Stadt«

Die Stadt Haiger darf sich offiziell »Fairtrade-Town« nennen. Die Auszeichnung erfolgte in Form eines Videos, das bei der Stadtverordnetenversammlung präsentiert wurde.
10. August 2021, 13:00 Uhr
Die Verleihung erfolgte digital und somit konnten sich Interessierte den Videogruß auch auf den städtischen Medienkanälen anschauen. Foto: Lea Siebelist/Stadt Haiger

Als Fairtrade-Stadt bekennt sich die Hessentagsstadt Haiger dazu, den fairen Handel unterstützen zu wollen. Die nördlichste Dillkreisstadt Haiger möchte durch die Teilnahme an der Kampagne ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Menschlichkeit setzen. Unter dem Leitsatz »Jeder noch so kleine Schritt bewirkt etwas« will sie ein Vorbild für weitere Kommunen sein.

Bürgermeister Mario Schramm bedankte sich bei allen Unterstützern für ihr Engagement vor Ort: »Die herzlichsten Dankesgrüße an das Team, das diese Auszeichnung möglich gemacht hat. Wir werden uns natürlich auch im Rathaus zukunftsorientiert aufstellen und das Thema Fairtrade zunehmend integrieren.«

Fairtrade-Towns sind Städte, die sich dazu bekennen, den fairen Handel unterstützen zu wollen. Anlässlich eines CDU-Prüfantrages aus dem Jahr 2015 machte sich auch die Stadt Haiger auf den Weg zur Bewerbung als Fairtrade-Stadt.

Andreas Rompf und Lea Sie-belist von der städtischen Öffentlichkeitsarbeit begleiteten das Projekt und konnten gemeinsam mit zahlreichen Unterstützern und Unterstützerinnen aus Haiger und den 13 Stadtteilen bewirken, dass die Bewerbung erfolgreich war.

In Berücksichtigung der aktuellen Corona-Situation einigte man sich in Abstimmung mit Fairtrade-Deutschland auf eine digitale Titelverleihung, sodass zu diesem erfreulichen Anlass die gesamte Bürgerschaft aus Haiger sowie alle Interessierten den Videogruß anschauen konnten.

Auszeichnung für zwei Jahre

Die Auszeichnung als Fairtrade-Stadt gilt zwei Jahre. Mit der Titelverleihung sind gewisse Pflichten verbunden, deren fortwährende Erfüllung für eine Titelerneuerung notwendig ist.

Hierbei handelt es sich um die fünf Kriterien, die bereits im Rahmen der Bewerbungsunterlagen nachgewiesen werden mussten: die Gründung einer Steuerungsgruppe zur Koordinierung der Aktivitäten, ein offizieller Ratsbeschluss zur Beteiligung an der Kampagne, eine bestimmte Anzahl an Verkaufsstellen und Gastronomie, die faire Produkte anbieten, teilnehmende Vereine, Gemeinden und Schulen sowie mediale Berichterstattung über die Aktionen.

Wer mitmacht

In Haiger beteiligen sich aktuell unter anderem die Johann-Textor-Schule sowie die Schule am Budenberg, die evangelisch-freikirchliche Gemeinde Haigerseelbach, der Heimat- und Wanderfreunde Verein aus Langenaubach, der Eine-Welt-Laden aus Haiger und auch einige Gastronomen und Einzelhandelsgeschäfte an der Fairtrade-Aktion. »Vielen Dank für Ihr tolles Engagement vor Ort. Bleiben Sie dran. Wir hoffen, das ist ein Ansporn für Sie, auch weiterzumachen und dass Sie viele Mitstreiterinnen für das Thema noch finden«, beglückwünschte Kampagnenleiterin Lisa Herrmann von Fairtrade-Deutschland im Videogruß.

Kampagne löst Domino-Effekt aus

Dass die Idee der Fairtrade-Towns-Kampagne funktioniert, zeigt das große bundesweite Interesse: »Was 2009 mit Saarbrücken als erster Stadt begann, hat einen Domino-Effekt ausgelöst«, sagte Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender vom Verein Transfair, der die Kampagne trägt. »In der öffentlichen Beschaffung, im Stadtmarketing, in Gastronomie und Handel, in Schulen und Vereinen bringt die Kampagne neue Partner zusammen und entwickelt eine eigene Dynamik in der Kommune. Mit ihrem Engagement tragen die Fairtrade-Towns auch dazu bei, die Entwicklungsziele der UN in die Praxis umzusetzen.« Derzeit gibt es in Deutschland mehr als 700 Fairtrade-Städte, Landkreise, Gemeinden und sogar eine Insel. Neben engagierten Kommunen gibt es in Deutschland bereits rund 700 Fairtrade-Schools und 30 Fairtrade-Universities.

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