04. September 2023, 13:00 Uhr

Marburg

Großes Gemälde einer »Künstlerin von Format«

Es ist 1,45 mal 1,77 Meter groß und hat nun dauerhaft seinen Platz im Erwin-Piscator-Haus: das Gemälde »Krebs« von Emö Simonyi. Es ist für Gäste des EPH frei zugänglich.
04. September 2023, 13:00 Uhr
Oberbürgermeister und Kulturdezernent Dr. Thomas Spies, Britta Sprengel vom Fachdienst Kultur, Karin Stichnothe-Botschafter (Leiterin des Fachdienstes Erwin-Piscator-Haus) und Stadtrat Roland Stürmer vor dem Gemälde »Krebs« von Emö Simonyi. Foto: Georg Kronenberg

Die ungarische Künstlerin hat das Bild anlässlich ihres 80. Geburtstages der Stadt Marburg geschenkt - wegen ihres besonderen Bezugs zu Stadt und Marburger Sommerakademie. »Emö Simonyis Kurse zur Porträt- und Aktmalerei gehören bis heute zu den ›Zugpferden‹ der Sommerakademie«, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies während der Enthüllung des Gemäldes. Mit dem Geschenk an die Stadt möchte die international renommierte und vielfach ausgezeichnete Künstlerin ihre Verbundenheit mit Marburg zum Ausdruck bringen und an die vielen Freundschaften erinnern, die sie in fast 30 Sommern in der Universitätsstadt geschlossen hat.

Bezug zu Marburg

Seit 1995 ist die in München lebende Künstlerin auch als Dozentin an der Marburger Sommerakademie tätig. Als Lehrerin legt die Künstlerin großen Wert auf das Naturstudium, denn gekonnt Abstrahieren sei letztlich nur von Dingen möglich, die genau gekannt und beherrscht werden.

Echte Farbexplosion

Das Geschenk, das die Künstlerin der Stadt gemacht hat, sei eine wahre »Farbexplosion«. Der Kulturdezernent drückte seine Anerkennung aus: »Dass Emö Simonyi sich - in einer Generation, in der das durchaus noch nicht selbstverständlich war und ist - diesen Raum nimmt, weist sie auch im übertragenen Sinne als Künstlerin von Format aus.« Beides mache ihre Bilder so bewegt wie bewegend. Die existenzielle und individuelle Katastrophe, die das Wort »Krebs« in seiner heute gängigen Nebenbedeutung entfalte, sei dann bereits eine Interpretation - »also der Raum, den das Kunstwerk uns lässt, und die aus der Weltaneignung der Künstlerin schließlich unsere eigene macht«, sagt der Oberbürgermeister.

Freundschaften entstanden

Stadtrat Roland Stürmer, der eng mit der Künstlerin befreundet ist, verlas deren Botschaft an die Marburger und Marburgerinnen. Darin teilte sie ihre Erinnerungen an die »historische, zauberhafte Stadt Marburg«, in der ihr die Kursteilnehmer und -teilnehmerinnen über die Jahre hinweg viel zurückgegeben hätten. Sie habe Verbindungen geknüpft zu den Brüdern Grimm, der Heiligen Elisabeth und Erwin Piscator, die allesamt persönliche Bedeutung für sie besäßen. »Wie zurückkehrende Kraniche treffen wir uns jedes Jahr wieder in Marburg zur Sommerakademie«, schrieb sie, »an einem Ort, wo Kunst geschaffen und diskutiert wird.«

Besonders dankte sie Akademieleiterin Britta Sprengel, deren Organisation und Betreuung für eine freie Atmosphäre sorgten. Der Krebs, der auch ihr Sternzeichen darstelle, solle sie in diesem Jahr, in dem sie erstmals nicht an der Sommerakademie lehren konnte, vertreten. Im Anschluss an die Enthüllung des Gemäldes hatten Gäste die Möglichkeit, eine Videogrußbotschaft an die Künstlerin zu senden.

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