24. August 2023, 13:00 Uhr

Hungen

Evangelische Kindertagesstätte wird erweitert

Die Kita in Hungen feierte in diesem Sommer ihren 50. Geburtstag. Passend dazu gab es nun ein Geschenk, das den Standort zukunftsfähig bleiben lässt.
24. August 2023, 13:00 Uhr
Symbolischer Spatenstich für den Anbau an der Kindertagesstätte in Hungen mit (v.l.) Michael Kreisel (Immobilienmanagement Stadt Hungen), Architekt Alexander Ehrenspeck, Bürgermeister Rainer Wengorsch, Ortsvorsteher Michael Röming, Kirchenvorstandsmitglied Carmen Fröhlich-Jockel, Kita-Leiterin Beate Hoffmann und Pfarrer Marcus Kleinert. Foto: Karger

»Die Entscheidung zum Anbau war keine leichte. Es wurden Varianten diskutiert, ob es Sinn macht an dieser Stelle, die ein Stück weit verengt ist, in dieser Weise eine Erweiterung durchzuführen«, blickte Bürgermeister Rainer Wengorsch beim symbolischen Spatenstich für den Erweiterungsbau der evangelischen Kindertagesstätte in der Kernstadt von Hungen zurück.

Zwar konnte der Kindergarten im Juni sein goldenes Jubiläum feiern, doch schwebte das Damoklesschwert der Kindergartenaufsicht über der Einrichtung, die nicht mehr den geänderten Erfordernissen entsprach. Um diesem Rechnung zu tragen, ist der nun auf der Ostseite in unmittelbarer Nachbarschaft zur Feuerwehr vorgesehene Anbau erforderlich.

205-Quadratmeter-Anbau

»Wir sind froh, dass wir die Betreuungsmöglichkeiten verbessern und die Anzahl der möglichen Betreuungsplätze erhalten können. Der Bedarf an weiteren Betreuungsplätzen und die Anforderungen an die Räumlichkeiten durch längere Betreuungszeiten und zunehmende Betreuung von Kindern im U3-Bereich sind in den letzten Jahren weiter gestiegen«, so das Stadtoberhaupt. Bereits vor 15 Jahren hatte der evangelische Kindergarten auf der Westseite einen Holzrahmenanbau erhalten.

765.000 Euro Baukosten

Der nun in Angriff genommene Holzrahmenanbau auf der Ostseite umfasst 205 Quadratmeter und sei erforderlich, um die vierte Gruppe sicherzustellen. Der aktuell 92 Plätze in vier altersübergreifenden Gruppen und eine Krippen-Gruppe mit zwölf Plätzen zählende Kindergarten vergrößere sich damit auf eine Gesamtfläche von 955 Quadratmeter. Die modernen Räumlichkeiten erhalten eine Akustikdecke zur Lärmreduzierung und einen außenanliegenden Sonnenschutz. Die Baukosten betragen 765.000 Euro. Für den erforderlichen An- und Umbau wurde ein Antrag auf Zuwendung nach dem Investitionsprogramm »Kinderbetreuungsfinanzierung« beim Landkreis Gießen gestellt, der sich so mit einer Fördersumme von 370.698,81 Euro an den Gesamtkosten beteiligt. Bürgermeister Wengorsch kritisierte jedoch die mangelnde Beteiligung des Landes.

Architekt Alexander Ehrenspeck unkte angesichts der acht bereitgestellten Spaten, dass es sich doch wohl keineswegs um einen »symbolischen« Spatenstich handeln könne, da vielmehr wohl schon das Fundament mit vereinten Kräften ausgehoben werde.

Der Anbau sei auch deshalb erforderlich, um Defizite im Raumprogramm zu kompensieren, weshalb damit auch keine Erhöhung der Kinderzahl verbunden sei, jedoch die Kita moderner werde. Neben einem Ruheraum, Wickel- und Personalraum werden im Zuge der Maßnahme auch die Toiletten und sanitären Anlagen erneuert. Der neue Gruppenraum werde zum Garten orientiert wie auch die anderen bereits vorhandenen Räume.

»Wir sind superglücklich, dass es nun losgeht. Wir hatten eigentlich mit einem späteren Zeitpunkt gerechnet«, räumte eine sichtlich erfreute Carmen Fröhlich-Jockel vom Kirchenvorstand ein, um sodann zum Spatenstich zu schreiten.

Einweihung im Frühjahr

Im Frühjahr 2024 soll die Einweihung erfolgen. Der in Fertigbauweise errichtete evangelische Kindergarten war Anfang Januar 1973 eröffnet worden. Von zwei Kindergärtnerinnen und drei Kinderpflegerinnen vor einem halben Jahrhundert wuchs die Zahl bis heute auf 15 pädagogische Fachkräfte an. 2007 erfolgte der Anbau an das bestehende Gebäude auf der Westseite, um eine fünfte Gruppe zu schaffen. Seit 2012 besteht zudem eine Krippengruppe für U3-Kinder im Alter zwischen zehn Monaten und drei Jahren. »Die Erweiterung ist wichtig, um die Qualität der Betreuung hier weiter zu gewährleisten«, hatte Wengorsch bereits bei der Jubiläumsfeier betont.

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