10. April 2021, 13:00 Uhr

Driedorf

Entsorgung ohne unliebsame Überraschungen

Lange ein Schandfleck, nun ist es gesäubert: Auf einem Grundstück in Roth sind über Jahre gewerbliche Abfälle abgelagert worden, aber auch aus Privathaushalten stammende Gegenstände.
10. April 2021, 13:00 Uhr
Von links: Driedorfs Bürgermeister Carsten Braun, Hüseyin Karacadag, Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich, Heinrich Funk, Michaela Bender und Wolfgang Groebler begutachten das geräumte Gelände. Foto: Regierungspräsidium

Auf dem Gelände war alles zu finden, vom Teddybär über Kühlschränke bis hin zu zerschnittenen Bierfässern. »Wir haben uns lange bemüht, die Verantwortlichen zur Entsorgung der Abfälle heranzuziehen«, erläutert Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich während eines Ortstermins auf dem nun leeren Gelände.

»Nachdem dies nicht möglich war und zudem auch gefährliche Abfälle gefunden wurden, haben wir uns entschieden, die Entsorgung in eigener Regie durchzuführen.«

Fachfirma musste anrücken

Bei diesen gefährlichen Abfällen handelte es sich insbesondere um künstliche Mineralfasern, aber auch um asbest-haltige Baustoffe sowie Bahnschwellen und Fensterrahmen, die gesundheitsgefährdende Stoffe enthielten. Da diese Abfälle nicht sinnvoll von den anderen Abfällen getrennt werden konnten, war es notwendig, die gesamte Ablagerung zu entsorgen.

Dies ist von der Firma Bördner aus Limburg umgesetzt worden, die nach einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag erhalten hatte. Der zertifizierte Entsorgungsfachbetrieb, der über das entsprechende Know-how sowie ausreichende Kapazitäten verfügt, konnte die umfangreichen Arbeiten mit den benötigten Kontingenten bei Entsorgungsanlagen durchführen.

Zwei Monate dauerte das Aufräumen

Die vorbereitenden Arbeiten konnten bereits im Herbst beginnen und das Aufräumen selbst somit pünktlich im Oktober in Angriff genommen werden. »Glücklicherweise erlaubte die Witterung ein zügiges Vorankommen«, berichtet Ullrich. Auch hinsichtlich der vorgefundenen Abfälle gab es keine unliebsamen Überraschungen, so dass die Räumung noch im Dezember abgeschlossen wurde.

Kosten lagen bei 580.000 Euro

Insgesamt wurde eine Abfallmenge von 1.692 Tonnen entsorgt. Die Gesamtkosten lagen bei rund 580.000 Euro. »Dies ist sicherlich sehr viel Geld, doch der Schutz der Bürger sowie der Umwelt sollte uns dies Wert sein«, erklärt Ulrich vor Ort. »Natürlich können Landesmittel nur dort eingesetzt werden, wo eine unmittelbare Gefährdung besteht.« Es ist dem Land Hessen nicht möglich, jede illegale Abfallablagerung räumen zu lassen. Umso wichtiger sei ein umweltbewusstes Verhalten der Bürgerinnen und Bürger, damit die wichtigen Funktionen und der Erholungswert der Umwelt erhalten bleiben.

Da die Ablagerung nur von dort aus zugänglich war, hatte die Firma Reifen Hüska für die Entsorgung die Überfahrt über ihr Betriebsgelände gestattet. Eine Räumung wäre ansonsten nicht möglich gewesen. »Wir hoffen, dass es hier künftig keine illegalen Entsorgungen mehr gibt und das Gelände in einem ordnungsgemäßen Zustand bleibt«, sagt der Regierungspräsident abschließend.

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