09. September 2020, 13:00 Uhr

Driedorf

Jetzt wird klar Schiff gemacht

Lange Jahre mussten sich Driedorfer Bürger einen Schandfleck in ihrer Gemeinde anschauen. Damit ist demnächst nun Schluss.
09. September 2020, 13:00 Uhr
Von links: Heinrich Funk, Dr. Christoph Ullrich, Wolfgang Groebler, Muammer Karacadag, Akif Tümtürk, Karin Ohm-Winter und Michaela Bender schauen sich das verschmutzte Landlord-Gelände an. Foto: Regierungspräsidium

Auf einem Grundstück im Driedorfer Ortsteil Roth wurden in der Vergangenheit gewerbliche Abfälle abgelagert, aber auch zahlreiche Gegenstände, die offensichtlich aus Privathaushalten stammen.

»Nachdem Dritte nicht in Anspruch genommen werden konnten, haben wir uns als Regierungspräsidium Gießen entschlossen, die Abfälle räumen zu lassen, das Gelände wieder in einen ordentlichen Zustand zu versetzen und die Umwelt dadurch besser zu schützen«, berichtet Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich bei einem Ortstermin.

Ordentliche Entsorgung erforderlich

Nach einer europaweiten Ausschreibung der Maßnahme hat die Firma Bördner aus Limburg den Zuschlag erhalten. Hierbei handelt es sich um einen zertifizierten Entsorgungsfachbetrieb, der über das entsprechende Fachwissen sowie ausreichende Kapazitäten zur Durchführung der umfangreichen Arbeiten und auch über die benötigten Kontingente bei Entsorgungsanlagen verfügt. Die gelagerten Abfallmengen lassen sich nur überschlägig schätzen. Der Entsorger geht von einer Abfallmenge von 3.500 bis 5.000 Kubikmeter auf dem schlecht einzusehenden Gelände aus.

Kosten von bis zu einer Million Euro

Die Höhe der Kosten bis zum Abschluss der Arbeiten lässt sich derzeit noch nicht genau beziffern, kann aber bis zu eine Million Euro erreichen. Die zur Räumung erforderliche Rodung von Büschen und Bäumen wird mit Rücksicht auf Natur- und Artenschutz erst im Oktober erfolgen.

»Allerdings wird wohl schon im September der freiliegende Abfall abgefahren«, erklärt Regierungspräsident Ullrich.

Um den Abtransport durchführen zu können, hat die Firma Reifen Hüska freundlicherweise die Überfahrt über ihr Betriebsgelände gestattet, da die Ablagerung nur von dort aus zugänglich ist. Eine Räumung wäre ansonsten nicht möglich gewesen. Wenn die Maßnahme planmäßig abläuft, kann sie noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Hintergrund

Auf dem Gelände des ehemaligen Sägewerks in Roth befindet sich seit Jahren eine illegale Abfallablagerung größeren Ausmaßes. Das Regierungspräsidium hatte - soweit möglich - zunächst die Verantwortlichen zur Räumung des Geländes herangezogen. Jetzt steht die Entsorgung der noch vorhandenen Restmengen durch das Land auf dem Plan.

Das Gelände wurde bereits Anfang des Jahres mit einer Drohne überflogen, um einen Gesamtüberblick der Abfallmengen und der Gelände-Voraussetzungen zu erhalten.

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