08. Oktober 2021, 13:00 Uhr

Steffenberg

Ehemaliges Sportgelände wird zu Lebensraum

Mit der Pflege eines ehemaligen Sportgeländes bei Obereisenhausen leisten Landkreis und örtlicher Vogelschutzverein sowie die Gemeinde einen Beitrag zur biologischen Vielfalt.
08. Oktober 2021, 13:00 Uhr
Gemeinsam für die biologische Vielfalt: Die Initiatoren und Initiatorinnen von Landkreis, örtlichem Vogelschutzverein und der Gemeinde Steffenberg freuen sich über die Pflegemaßnahmen auf dem ehemaligen BMX-Gelände bei Obereisenhausen. Foto: Landkreis

Eine Infotafel informiert dort zudem über die im Gebiet vorkommenden Arten und die Hintergründe des Projekts. Eine Nisthilfe bietet außerdem Wohnraum für heimische Bienen- und Wespenarten.

»Naturschutz und damit einhergehend der Erhalt der biologischen Vielfalt ist ein wichtiges Thema der Gegenwart und Zukunft. Das Pflegekonzept in Obereisenhausen zeigt dabei, dass auch Vorhaben im kommunalen Bereich nötig und von Bedeutung sind, um diese gesamtgesellschaftliche und globale Aufgabe zu meistern«, betonte Landrätin Kirsten Fründt.

Areal an Arten- und Pflanzenreichtum

»Den damaligen baulichen Eingriff in das Gelände hat die Natur gut verkraftet und sich nach Jahren der Brache wieder zu eigen gemacht«, freute sich Steffenbergs Bürgermeister Gernot Wege. Es sei ein schönes neues Areal an Arten- und Pflanzenreichtum in wechselseitiger Symbiose entstanden.

Oberhalb von Obereisenhausen liegt das in den 1980er-Jahren als Sportgelände für BMX-Fahrradfahrer ausgebaute Gelände »Vor dem Treisbach«, das seinerzeit mit einer Sprungschanze, einer geteerten Steilkurve und einer Buckelpiste aufwarten konnte. Durch die zurückgehende sportliche Nutzung konnte die Natur dieses Gebiet wieder zurückerobern. Hier haben sich vielfältige Pflanzenarten und Lebensräume für Eidechsen, Schlingnattern, Waldameisen sowie Neuntöter und andere seltene Vogelarten entwickelt.

Im Lauf der Zeit drohte das Gebiet wegen fehlender Beweidung und Pflege sowie der damit einhergehenden Überwucherung mit Sträuchern seine Attraktivität als Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten zu verlieren.

Pflegekonzept entwickelt

Die Initiatoren und Initiatorinnen entwickelten daher ein Pflegekonzept. Für Reptilien wurden Sand-, Stein- und Totholzhaufen etabliert. Eine regelmäßige Schaf- und Ziegenbeweidung sorgt für ein Zurückdrängen von hohen Gräsern, sodass blütenreiche Gebiete als Lebensraum für Insekten erhalten bleiben.

Zudem wird die ursprünglich aus Nordamerika stammende Pflanzenart der Staudenlupine regelmäßig vor der Blüte ausgestochen und beseitigt. Denn sie ist eine sogenannte invasive Art und verdrängt im Gebiet durch Samen, Ausläufer und dichte Bestände immer mehr die heimische Vegetation. Als Nektarpflanze für Bienen ist die Staudenlupine ebenfalls wenig geeignet. Allerdings bindet sie Luftstickstoff in ihren Wurzeln und düngt damit den Boden.

0
Kommentare | Kommentieren