25. Dezember 2021, 23:00 Uhr

Haiger

Die Stadt mit Hessentagsbrötchen erschmecken

Wenn es nach den Schülern und Schülerinnen der Johann-Textor-Schule sowie den Handwerksmeistern Holger Rothe und Christian Schneider geht, dann werden sich Gäste den Hessentag 2022 in Haiger schmecken lassen.
25. Dezember 2021, 23:00 Uhr
Freuen sich auf Hessentagswurst und -brötchen (v.l.): Hessentagsbeauftragter Oliver Thielmann, Angela Zutt (Rittal Foundation), Alexander Schüler (Textor-Schule), Metzger Christian Schneider, Rainer Reissner (Rittal Foundation), Bäcker Holger Rothe, Kai Staudacher (Designer), Diana Bornemann (Johann-Textor-Schule) sowie vorne Mia Moos, Mira Jaindl und Collin Schüler. Foto: Ralf Triesch/Stadt Haiger

Derzeit werden die Produkte Hesentagswurst und Hessentagsbrötchen entwickelt, die bereits vor dem großen Landesfest präsentiert - und vor allem probiert - werden sollen. »Ich bin begeistert von dem, was hier passiert. Es ist toll zu sehen, wie heimische Handwerker mit der Schule und natürlich auch der Stadt kooperieren - alles, um die Stadt nach vorne zu bringen«, sagt Bürgermeister Mario Schramm bei einem Kick-off-Termin für die Produktion der Hessentagsspeisen in der Rothe-Zentrale auf der Kalteiche. Er gehe davon aus, »dass es bisher noch nie eine Hessentagswurst oder ein Hessentagsbrötchen gegeben hat«, sagte der Rathauschef: »Aber das prüfen wir noch.«

Handwerk ist Tradition im Dillkreis

Brot und Wurst seien früher in jedem heimischen Haushalt produziert worden. »Das sind die Speisen-Klassiker.« Das Handwerk habe eine besondere Bedeutung im ehemaligen Dillkreis, denn »ohne Handwerk wäre unsere Region tot«.

Initiiert von JTS-Schulleiter Alexander Schüler und dem Hessentagsbeauftragten Oliver Thielmann werden in der Johann-Textor-Schule Arbeitsgemeinschaften angeboten, die sich mit der Entwicklung der Speisen befassen.

»Was aus einem Schwein alles wird«

Die Metzger und die Bäcker sind bereits mit Holger Rothe und Christian Schneider in Aktion, lernen viel über Rohstoffe und Herstellungsvarianten und arbeiten daran, ein Produkt mit Alleinstellungsmerkmal zu »erfinden«. »Das macht echt Spaß. Es ist kaum zu glauben, was man aus einem Schwein alles machen kann«, sagt Collin Schüler. Diese positive Einschätzung ist ganz im Sinne der Handwerksmeister. »Unser Ziel muss es sein, die jungen Menschen für ein Thema zu begeistern, sonst klappt es nicht«, meint Holger Rothe, für den die Themen Nachwuchs und Personal »eine ganz große Bedeutung haben«.

Gemeinsam mit seinem Vater Dieter Rothe hat er mit den jungen Leuten zusammengearbeitet, unterschiedliche Mehlsorten ausprobiert und die Unterschiede »rausgeschmeckt«. Es wird weiter experimentiert, bis die Rezeptur des Hessentagsbrötchens feststeht.

Fachliches Marketing

Für weitere Schritte, die danach kommen, ist Kai Staudacher, Kommunikationsdesigner und Geschäftsführer der Agentur Merkwürdig, zuständig. Er wurde von der Stiftung deutsches Designmuseum beauftragt, die Schüler und Schülerinnen bei der Markenentwicklung und den werbenden Schritten zu begleiten. »Ich war begeistert, als ich von dem Konzept hörte«, sagte der Designer und lobt die Schüler: »Sie gehen mit Begeisterung und unbeschwert an die Sache heran.« Ziel müsse es sein, den potenziellen Kunden und Kundinnen eine Geschichte zu erzählen, meint Staudacher und ist überzeugt: »Der Hessentag geht weit über Haiger hinaus.«

Künftigen Beruf gefunden?

Unterstützt bei ihren Planungen und Überlegungen werden die Partner von der Rittal Foundation, die seit Jahren ein gutes Verhältnis zur Johann-Textor-Schule unterhält und bereits mehrere Projekte gefördert hat. »Auch diese Initiative finden wir toll und unterstützen sie gerne«, sagte der neue Geschäftsführer Rainer Reissner, der gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Angela Zutt an dem Kick-off teilnahm.

Dass die Arbeit sich bereits gelohnt hat, konnte Alexander Schüler berichten. »Zwei der vier Schüler, die sich bei der Firma Rothe umgeschaut haben, waren Feuer und Flamme und wollen jetzt Bäckerei-Fachverkäufer werden«, berichtete der Textor-Lehrer: »Das genau ist der Grund, warum wir solche Aktionen in unserem Programm haben.«

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