19. Januar 2022, 13:00 Uhr

Marburg

Claire Mathon erhält Marburger Kamerapreis

Claire Mathon erhält den mit 5.000 Euro dotierten Marburger Kamerapreis 2022. Dabei fiel die Entscheidung der Jury für die französische Kamerafrau einstimmig.
19. Januar 2022, 13:00 Uhr
Claire Mathon erhält für ihre eindrucksvollen Werke der letzten 15 Jahre den Marburger Kamerapreis. Foto: Shanna Besson

»So spektakulär wie Claire Mathon ist selten eine Kameraperson in das Bewusstsein einer filminteressierten Öffentlichkeit getreten. Wir verleihen ihr den Marburger Kamerapreis zum einen für das exzellente und überaus eindrucksvolle Werk der letzten fünfzehn Jahre, zum anderen auch als Ermutigung dafür, diesem von ihr so souverän beschrittenen Weg künftig ebenso entschlossen weiter zu folgen.«

Fokus auf das Wesentliche

»Der Marburger Kamerapreis ist in seiner Art eine einzigartige Kulturauszeichnung mit einem ganz besonderen Fokus. Denn der Preis konzentriert sich auf das, was Film ausmacht, nämlich auf die Bilder und die Bildgestaltung. Licht, Farben, Blickwinkel und vieles mehr gilt es zu beachten«, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies.

Beginn der Karriere

Claire Mathon machte im Jahr 1998 ihren Abschluss an der renommierten Filmhochschule École Nationale Supérieure Louis-Lumière. Sie arbeitete anschließend als Kameraassistentin und dann als Kamerafrau für zahlreiche Dokumentar-, Kurz- und Spielfilme. Im Jahr 2000 debütiert sie mit dem Kurzfilm »Christmas Eve« unter der Regie von Arnault Lab.

Motiviert durch ihre Vorbilder, darunter der französische Kameramann Eric Gautier, ging sie früh ihre eigenen Wege. So entstand der Dokumentarfilm »Métamorphoses d’une ville« (Regie: Philippe Chapuis) sowie der Spielfilm »Horezon« (Regie: Pascale Bodet).

Mit dem Film »L’inconnue du lac« (»Der Fremde am See«, Regie: Alain Guiraudie) wurde Mathon für den französischen »César« nominiert. Es folgten weitere Nominierungen, unter anderem bei der nationalen Filmauszeichnung »Prix Lumières« für die Filme »Le dernier coup de marteau« (»The last hammer blow«, Regie: Alix Delaporte), »Mon Roi« (»Mein ein, mein alles«, Regie: Maïwenn Le Besco) und »Les Deux Amis« (»Zwei Freunde«, Regie: Louis Garrel).

Preisgekrönte Arbeiten

2019 wurde sie von der Los Angeles Film Critics Association für die Filme »Atlantique« (Regie: Mati Diop) und »Portrait de la jeune fille en feu« (»Porträt einer jungen Frau in Flammen«, Regie: Céline Sciamma) ausgezeichnet. Für letzteren erhielt sie 2020 auch den »César«. Als bisheriger Höhepunkt von Mathons Karriere erhielt sie im September 2021 den Preis für die beste Kinematografie auf dem internationalen Filmfestival von San Sebastián für den Film »Enquête sur un scandale d´État« (»Undercover«, Regie: Thierry de Peretti).

Der von Claire Mathon gedrehte Film »Spencer« (Regie: Pablo Larraín) über die letzten Tage im Leben von Lady Diana (mit Kristen Stewart in der Hauptrolle) ist aktuell am Donnerstag in den deutschen Kinos gestartet (siehe Seite 2) .

Vergabe im Mai

Die Philipps-Universität und die Stadt Marburg vergeben den von Prof. Dr. Malte Hagener, Dr. Martin Jehle und dem Fachdienst Kultur geleiteten und organisierten Marburger Kamerapreis zum 21. Mal. Claire Mathon nimmt den Preis am 7. Mai entgegen.

Vom 5. bis 7. Mai finden die 23. Bild-Kunst-Kameragespräche rund um die Preisvergabe in den Filmkunsttheatern im Capitol Marburg statt.

Weitere Informationen gibt es unter www.marburger-kamerapreis.de.

0
Kommentare | Kommentieren