31. Oktober 2021, 13:00 Uhr

Wetzlar

Chaos im Verkehr vermeiden

In Wetzlar ist der Startschuss für ein außergewöhnliches Verkehrsprojekt gefallen, um die Folgen von Baustellen abzumildern. Helfen soll künstliche Intelligenz.
31. Oktober 2021, 13:00 Uhr
Wetzlar von oben. Damit der Anschluss in die Innenstadt nach dem Ende der B49-Hochstraße optimal gelingt, ist ein gutes Verkehrssystem nötig. Foto: Simone Seibert

Mit dem Ende der B49-Hochstraße 2027 kommen auf die 53.000-Einwohner-Stadt in den nächsten Jahren mehrere Großbaustellen zu. Der B49-Neubau muss in Angriff genommen werden, gleichzeitig müssen Übergangslösungen für den Ost-West-Verkehr geschaffen werden.

Möglichst reibungsloser Verkehrsfluss

Damit daraus kein Schreckensszenario für den Verkehr wird, hat sich die Domstadt um ein Pilotprojekt der Innovationsinitiative »mFUND« des Bundes beworben, das Verkehrsdaten erstmals mit Hilfe von künstlicher Intelligenz auswertet, um Baustellen möglichst optimal steuern zu können.

Es trägt den Namen »Verkehrslösungen für komplexe Umbauszenarien auf der Grundlage Intelligenter Datenauswertung« (VLUID). Das Projekt hat bereits am 1. Oktober begonnen und wird drei Jahre vom Bundesverkehrsministerium mit drei Millionen Euro gefördert.

»Ziel ist es, das Baustellenmanagement anhand von Verkehrsdaten aus verschiedenen Quellen zu optimieren, damit während der Umbauphase der B49 der Verkehr optimiert durch die Stadt fließt«, erklärt Thomas Hemmelmann, Leiter des Büros des Baudezernats, der den Projektantrag bei der Stadt begleitet. Es soll damit auch erstmals ein »Datenraum Wetzlar« für Verkehrsdaten geschaffen werden.

Verkehrsplaner soll Team leiten

Durch die Vernetzung der Datenquellen wie Kfz-Verkehr, öffentlicher Personennahverkehr, Parksituation oder Bahn mittels künstlicher Intelligenz sollen integrierte und innovative Begleitmaßnahmen für alle im Verkehr erarbeitet und umgesetzt werden. Die lokalen wie überregionalen Verkehrsströme mit konkreten Maßnahmen (zum Beispiel verkehrsabhängige und flexible Steuerung der Ampelanlagen, Schaffung von ÖPNV-Angeboten als Alternative zum Individualverkehr) bestmöglich durch ein schwieriges Umfeld zu lenken, ist die Aufgabe eines Teams im Rathaus, das zusammengestellt wird und für das auch ein Verkehrsplaner gesucht wird.

In der dreijährigen Laufzeit des Projekts sind als Partner der Stadtverwaltung die Straßenbauverwaltung des Landes, Hessen Mobil, die Wetzlarer Verkehrsbetriebe Gimmler, das Urban-Software-Institut aus Chemnitz und die technische Hochschule Mittelhessen beteiligt. Die Ergebnisse des Projekts sollen als Muster für andere Städte und Regionen mit ähnlichen Verkehrsproblemen dienen.

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