Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich besuchte hierfür den Cölber Ortsteil Bürgeln und erhielt vom Ehrenvorsitzenden Dr. Kurt Bunke eine Blitzeinführung in die fast tausendjährige Geschichte des historischen Bauwerks, das vor rund 50 Jahren sogar vor dem Abriss stand. Gestiftet wurde die Auszeichnung von der Hessischen Staatskanzlei im Rahmen des Hessischen Denkmalschutzpreises 2023.

Aus Dornröschenschlaf geweckt

»Es ist wichtig, dass Leben in den bestehenden Baudenkmälern stattfindet. Umso schöner ist es, dass die Alte Kirche für Konzerte und Trauungen oder der Garten auch als pädagogischer Lernort genutzt wird«, sagte Ullrich. Zugleich bedankte er sich für das teilweise jahrzehntelange Engagement, dieses Kleinod einer Dorfkirche nicht nur bewahrt, sondern aus einem regelrechten Dornröschenschlaf geweckt zu haben. »Nur durch das Ehrenamt, also durch Sie und alle Engagierten, ist die Alte Kirche in ihrem aktuellen Zustand zu bestaunen.« Dem stimmte Cölbes Bürgermeister Dr. Jens Ried zu: »Diese kleinen Baudenkmäler, die für die Ortschaften sehr wichtig sind, können ohne das Ehrenamt gar nicht erhalten werden.«

»Wir sind hier in einem Gebäude, das deutlich älter ist als das Land Hessen«, erläuterte Kurt Bunke in seiner Einführung, die von den ersten Mauern aus dem 11. Jahrhundert über gotische oder auch barocke Einflüsse bis hin zu den Abrissplänen reichte, die letztlich noch abgewendet werden konnten. Das war Ende der 1970er-Jahre. Nach einer Sanierung stand die Kirche lange wie unbemerkt im Herzen des Dorfes.

Der gegründete Kulturverein Alte Kirche Bürgeln nahm die Sanierung seit 2019 wieder auf: Fußboden, Fachwerk, Dach, Fenster und alte Malereien, Orgel und sogar die alte Kanzel wurden wiederhergestellt. Für deren Restaurierung soll der mit 2.500 Euro dotierte Ehrenamtspreis einen Teil der Kosten abdecken.