Nachdem Karsten Porezag bereits im Oktober 1991 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland von Bundespräsident Richard von Weizsäcker verliehen bekommen hatte, erhielt er nun im November 2020 das Bundesverdienstkreuz am Bande von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Diese Auszeichnung konnte ihm aufgrund der Pandemie erst im Mai vom Regierungspräsidenten übergeben werden.
62 Gäste gaben sich die Ehre
Nachdem es erstmals wieder möglich war, hatten die Eheleute Porezag zu einem kleinen Bergmannsfest auf dem großen Freigelände einer Gaststätte an der Hospitalkirche in Wetzlar eingeladen. Es kamen 62 Gäste, die von Karsten Porezag - gekleidet im preußischen Obersteiger-Bergkittel - und seiner Ehefrau Monika begrüßt wurden. Bergleute und Ehemalige aus dem Saarland, Ruhrgebiet, Siegerland und Oberscheld waren gekommen. Dazu natürlich auch die geprüften Untertageführer vom heimische Besucherbergwerk Grube Fortuna.
Besuch aus deutschen Bergbaurevieren
Von den einstmals 22 Führern gaben 16 mit ihrer Begleitung dem Ehepaar Porezag die Ehre - ein besonderes Zeichen der Wertschätzung für ihren ehemaligen Vorsitzenden.
Als Ehrengäste wurden Oberbürgermeister Manfred Wagner, Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich, Ministerialrat a.D. und Bergingenieur Kurt Bartke, Landgerichtspräsident a.D. Ralph Gatzka und das gräfliche Ehepaar Johannes und Gabrielle Oppersdorff vom Schloss Braunfels begrüßt.
Landrat Wolfgang Schuster und der letzte hessische Berghauptmann Dr. Ing. Hartmut Schade aus Wiesbaden, die nicht anwesend sein konnten, ließen jeweils ehrenvolle Grußworte verlesen - Berghauptmann Dr. Schade hatte Porezag darin lobend als »Bergmann, der Sie sind« tituliert.
Bei »gut Speis’ und Trank«, Einlagen des Entertainers Frank Mignon und vielen teils launigen Festreden war es ein fröhlicher Nachmittag, an dem zahlreiche ehemalige Bergleute ein Wiedersehen mit guten Gesprächen erlebten - eine bleibende Erinnerung für alle.
Ende einer langen Tradition
Dieses schöne Fest wird aber wohl das letzte seiner Art in Mittelhessen gewesen sein - denn es gibt in Hessen nur noch wenig Bergbau, in Mittelhessen überhaupt nicht. Die anwesenden ehemaligen Bergleute sind fast alle von hohem Alter und die Jugend weiß fast nichts mehr vom Bergbau - wäre da nicht Karsten Porezags Grube Fortuna, ein bundesweites Denkmal des einstigen Eisenerzbergbaus in der Region. Glückauf!
