17. September 2021, 15:00 Uhr

Wetzlar

Bei Bränden unerschrocken Leben gerettet

Zehn Polizeibeamtinnen und -beamte bekamen durch Polizeipräsident Bernd Paul die hessische Rettungsmedaille oder eine öffentliche Belobigung.
17. September 2021, 15:00 Uhr
Polizeipräsident Bernd Paul (r.) zeichnete zehn Beamtinnen und Beamte mit der hessischen Rettungsmedaille oder mit einer öffentlichen Belobigung aus. Die Geehrten waren bei einem Tankstellenbrand in Reiskirchen und einem Wohnhausbrand in Oberbiel im Einsatz. Foto: Berger

Die Auszeichnung, bei der verdiente Bürger und Bürgerinnen in Uniform geehrt werden, sollte anlässlich des Hessentags 2021 durchgeführt werden.

Durch die Sars-CoV-2-bedingte Absage wurden die Ehrungen der mittelhessischen Polizisten und Polizistinnen im würdigen Rahmen nun in Gießen vorgenommen.

Außerordentlicher Einsatz

»Sie haben weit über Ihre dienstlichen Pflichten hinaus gehandelt, mit hohem Einsatz sich für andere Menschen eingesetzt und dabei Leben gerettet. An den beiden Einsatzorten in Solms-Oberbiel und Reiskirchen haben Sie andere vor einem großen Schaden bewahrt und sind dabei vorbildlich eingeschritten«, sagte Bernd Paul.

Insgesamt wurden zehn Ehrungen vorgenommen. Fünf Rettungsmedaillen und vier öffentliche Belobigungen erhielten Beamtinnen und Beamte nach einem Wohnhausbrand im Lahn-Dill-Kreis. Eine Rettungsmedaille bekam ein Beamter der Polizeiautobahnstation Mittelhessen nach einem Brand auf einem Tankstellengelände in Reiskirchen. Zwei Mitarbeiter des Polizeipräsidiums, die auch bei den beiden Bränden im Lahn-Dill-Kreis und im Landkreis Gießen einschritten, konnten nicht teilnehmen und bekommen die Urkunden zu einem späteren Zeitpunkt.

Ins Feuer gelaufen

In den frühen Morgenstunden am Samstag, 6. Februar, brannte ein Mehrfamilienhaus in der Grundstraße in Solms-Oberbiel. Eine zufällig in der Nähe befindliche Streife der Wetzlarer Polizei erreichte noch vor der Feuerwehr die Einsatzstelle. Ein Balkon im dritten Stock sowie das Dachgeschoss des Wohnhauses standen bereits in Flammen. Die Polizisten zögerten keine Sekunde, bedeckten sich so gut es ging Mund und Nase und betraten das stark verqualmte Treppenhaus.

Dort kam ihnen die völlig verrußte Bewohnerin der Brandwohnung entgegen, die sie aufforderten, sich in Sicherheit zu bringen. Beide sprinteten in die oberen Stockwerke, machten im zweiten Stock die Anwesenden auf das Feuer aufmerksam und schafften es noch bis in den dritten Stock. Hier traten sie die Eingangstür der gegenüber dem Brandort liegenden Wohnung ein und brachten das dort lebende Pärchen in Sicherheit. Aufgrund des Brandes war es ihnen nicht möglich, ins darüberliegende Dachgeschoss vorzudringen. Eine weitere Besatzung rettete ein 92 und 87 Jahre altes Ehepaar, das von dem Brand noch nichts mitbekommen hatte. Alle Hausbewohner und -bewohnerinnen wurden gerettet.

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