25. Oktober 2021, 13:00 Uhr

Butzbach

Butzbacher für Gründerpreis nominiert

Junge Köpfe mit zukunftsweisenden Ideen: Fabian Goedert und Sophia Reiter sind Gründer von Fisego Brandschutz aus Butzbach und nun um eine Nominierung reicher.
25. Oktober 2021, 13:00 Uhr
Fabian Goedert und Sophia Reiter stellen Landrat Jan Weckler ihre beiden Prototypen der Mehrfachsteckdose vor. Die Prototypen wurden mit dem 3D-Drucker erstellt. Foto: privat

Goedert und Reiter sind Teil einer Forschungsgruppe, die ihre Wurzeln in der technischen Hochschule Mittelhessen hat. Diese Ideen werden honoriert: Fisego steht im Finale für den hessischen Gründerpreis.

Seit 2018 forschen Fabian Goedert und Sophia Reiter auf dem Gebiet des elektrotechnischen Brandschutzes. Nun steht Fisego nun neben zwei anderen Kandidaten im Finale für den Gründerpreis. Im Gespräch stellten Goedert und Reiter dem Wetterauer Landrat Jan Weckler ihre Entwicklung vor: Das weltweit erste Erkennungs- und Bekämpfungssystem von Bränden für elektrische Klein- und Großgeräte: BEBBS.

Brand beim besten Freund war Ideengeber

Am Anfang von BEBBS steht ein Brand. Vor sechs Jahren wurde Fabian Goedert, der seit 2013 aktiv bei der Freiwilligen Feuerwehr Butzbach ist, zu einem Brand gerufen. Der Keller des Hauses seines besten Freundes stand in Flammen. »Brandermittlungen ergaben, dass der Auslöser mehrere defekte Elektrogeräte waren. Weil ich gerade eine Ausbildung zum Elektriker machte, entwickelte ich erste Ideen für ein Brandschutzsystem«, erzählt er. Inzwischen studiert der 25-Jährige im sechsten Semester Bauingenieurwesen und forscht seit 2018 gemeinsam mit seiner Partnerin Sophia Reiter, die im sechsten Semester Elektrotechnik studiert, an der THM.

Erstes autarkes Brandbekämpfungssystem

Landrat Weckler ist begeistert: »Es ist ihnen gelungen, das weltweit erste autarke Branderkennungs- und Brandbekämpfungssystem für 90 Prozent aller elektrischen Klein- und Großgeräte zu entwickeln.«

»BEBBS erkennt durch seine innovative Technik die Entstehung eines Brandes, signalisiert die Brandgefahr, lokalisiert den Ursprung des Brandes und löscht diesen eigenständig. Der Schaden begrenzt sich auf das zu schützende Gerät und BEBBS verändert dabei weder dessen Optik noch Bedienung. Von Steckdosenleisten über Elektromobilität bis hin zu großen Industrieanlagen, dem BEBBS sind keine Grenzen gesetzt«, so steht es im Prospekt von Fisego. Die Vorserien-Prototypen zeigen eindrucksvoll, dass ihr System funktioniert. 2020 meldeten sie es beim deutschen Patentamt an, 2021 folgte die europäische Nachmeldung und für das erste Quartal 2022 stehen die vorgeschriebenen Prüfverfahren an.

Der erste Prototyp ist eine Mehrfachsteckdose - und das nicht von ungefähr. Mehr als 50 Prozent der rund 200.000 jährlichen Brände in Deutschland stehen direkt oder indirekt in Verbindung mit Elektrizität. Schätzungsweise 60.000 Brände gehen auf Steckdosen, vor allem Mehrfachsteckdosen zurück. »Mit unserem System ist es möglich, unzählige Leben zu retten und Verletzte zu verhindern. Wir können die Umwelt vor über 20 Milliarden Kubikmetern hochgiftiger Stoffe, die bei Bränden entstehen schützen und den Versicherungen pro Jahr 2,5 Milliarden Euro Regulierungssummen sparen«, ist Fabian Goedert überzeugt.

Eines steht schon fest: Alles wird in Deutschland gefertigt und gebaut, Fisego will in der Wetterau bleiben, die Behindertenhilfe Wetterau konnte für die Produktion gewonnen werden. Und auch ein weiteres Merkmal ist klar: Das System ist nicht nur sicher, sondern auch nachhaltig. Wenn die Steckdose brennt, löscht sie sich selbst, die teure Elektronik kann wieder verwendet werden.

Online abstimmen

Für den hessischen Gründerpreis 2021 kann auch auf www.hessischer-gruenderpreis.de abgestimmt werden.

0
Kommentare | Kommentieren