31. Januar 2022, 13:00 Uhr

Cölbe

Alina Schüttler ist nun ihre eigene Herausgeberin

»Das Rabenmädchen von Norestir« ist Alina Schüttlers neuestes Werk. Veröffentlicht hatte es die Autorin im Gegenstromschwimmer-Verlag - aber den gibt es nun nicht mehr.
31. Januar 2022, 13:00 Uhr
Alina Schüttler mit ihrem Werk »Das Rabenmädchen von Norestir«. Die 23-jährige Studentin ist nun ihre eigene Herausgeberin und plant weitere Projekte. Foto: privat

Was hatte die Aufgabe des Verlags für ihr Buch und für sie selbst für Konsequenzen? Inhaltlich hat sich am Buch erst einmal nichts geändert. Alle Rechte sind nach der Schließung des Verlags an Alina Schüttler zurückgegangen und die Rechte für das Cover habe sie auch übernommen, damit sie dieses weiter nutzen darf. Das war ihr sehr wichtig, da sie das Cover sehr gerne mag.

Ein wenig angepasst

»Ich habe den Buchsatz, also das Schriftbild, noch mal neu machen lassen und das Buch ist von innen jetzt um einiges schöner als vorher. Es gibt Kapitel- und Absatzzierden, was mir sehr gut gefällt. So ziert zum Beispiel die Illustration eines Raben nun jeden Kapitelanfang«, berichtet Alina Schüttler.

Warum wurde der Verlag geschlossen?

»Der Verlag wurde aus gesundheitlichen Gründen des Inhabers geschlossen. Für uns Autorinnen und Autoren bedeutete dies, dass unsere Bücher alle mit der Schließung vom Markt genommen wurden und wir die Rechte an den Texten zurückerhalten haben«, sagt die 23-Jährige.

Gleichzeitig hätten alle Schreibenden die Möglichkeit bekommen, die Cover-Rechte zu übernehmen. »Ich stand also vor der Frage, was ich nun mit meinen Büchern machen möchte. Ich habe mich dazu entschlossen, die Cover-Rechte für ›Das Rabenmädchen von Norestir‹ zu übernehmen und es im Selfpublishing neu zu veröffentlichen. Das Cover musste dann angepasst werden und der neue Buchsatz wurde gemacht. Zeitgleich habe ich mich um die Anmeldung eines Gewerbes gekümmert, um meine Bücher auch selbst verkaufen zu können«, erzählt Schüttler über die vergangenen Monate und die Umorientierung. Im Dezember stand dann endlich die Neuveröffentlichung an. Eine Neuveröffentlichung ihres Werks »Ich werde dich finden - wo auch immer du bist« ist erst einmal nicht geplant.

Print-Version in Arbeit

»Das Rabenmädchen von Norestir« ist nun bei Books on Demand veröffentlicht, worüber der Druck des Print-Exemplars läuft. Das E-Book ist exklusiv bei Amazon erhältlich sowie bei Kindle Unlimited. »Ich kann mir gut vorstellen, weiterhin im Selfpublishing zu bleiben. Der Ablauf hier ähnelt sehr dem eines Verlags. Mit dem Unterschied, dass man für alles selbst verantwortlich ist, aber eben auch alles selbst entscheiden kann«, sagt Schüttler.

Als erstes steht das Lektorat an, dann folgt das Korrektorat. Dies waren Aufgaben, die zuvor vom Verlag gemacht wurden. Danach wird das Buch gesetzt und ein Cover beauftragt. Beim Selfpublishing ist die Autorin zudem für das komplette Marketing allein zuständig. »Vorteil ist aber auch, dass man sich selbst aussuchen kann, welche Dienstleister Lektorat, Korrektorat, Buchsatz und Cover übernehmen, was bei einem Verlag nicht möglich ist«, berichtet die Autorin.

Studium und Spinnen-Phobie

Neben dem Schreiben bietet Alina Schüttler auch Lektorate für Romane an: »Das wollte ich schon sehr lange machen und nachdem ich mit dem Selfpublishing einen ersten Schritt in die Selbstständigkeit gegangen bin, habe ich diese nun damit noch erweitert.«

Inzwischen ist sie im siebten Semester des Psychologie-Studiums und hat die Bachelor-Arbeit begonnen. Diese schreibt Alina in einem Projekt, in dessen Rahmen eine App entwickelt wurde, die gegen Spinnen-Phobie helfen soll. »An dieser Studie habe ich tatsächlich selbst vor fast drei Jahren als Versuchsperson teilgenommen, da ich mein ganzes Leben lang eine starke Phobie vor Spinnen hatte«, lacht die 23-Jährige.

Bei ihr habe das sehr gut geholfen und sie habe seitdem keine Angst mehr vor Spinnen. »Ich freue mich sehr, nun in dem Projekt andere Menschen auf diesem Weg unterstützen zu können.«

Geschrieben wird natürlich auch weiterhin fleißig. Dieses Mal ist eine Dystopie in Planung. »Wann das Buch erscheinen wird, kann ich noch nicht genau sagen«, so Alina Schüttler über ihre Zukunft. (sr)

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