03. Juni 2021, 13:00 Uhr

Herborn

Acht plus zwei Jahre für den fairen Handel

Die Stadt Herborn war im 2013 Nummer 137 von heute mehr als 700 Kommunen, die deutschlandweit den Titel Fairtrade-Town tragen.
03. Juni 2021, 13:00 Uhr
Das Bemühen um den fairen Handel hat die Stadt Herborn vor acht Jahren zur Fairtrade-Town gemacht. Bürgermeisterin Katja Gronau freut sich über die Verlängerung. Foto: Stadt Herborn

Seit acht Jahren setzt sich die Steuerungsgruppe der Fairtrade-Town für den fairen Handel in der Stadt ein. Herborn darf die Auszeichnung, nach der offiziellen Re-Zertifizierung, auch in den kommenden zwei Jahren weiterhin tragen.

In mittlerweile 36 Ländern gibt es mehr als 2.000 Fairtrade-Towns, in denen sich Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft vernetzen und den fairen Handel in der Kommune fördern.

Veränderungen in der Welt

Die Welt, wie wir sie kannten, ist seit dem Auftreten des Coronavirus eine andere. Besonders betroffen waren und sind Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern, deren Existenzen schon vor der Pandemie massiv gefährdet waren.

In den Industrienationen wächst mit der Pandemie das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum. Die Bewältigung der globalen Krise schärft das Bewusstsein, dass es kein Zurück zu alten Konsumgewohnheiten geben darf.

Nachhaltiger Konsum, Umwelt- und Klimaschutz können ein besseres Leben für alle, aber insbesondere für die Menschen am Anfang der Lieferkette bedeuten - wenn es gelingt, dass Verbraucher und Produzierende, Handel und Industrie sowie die Politik in Süd und Nord einig einen gerechten Welthandel fördern.

Lokaler und fairer Handel wichtig

Katja Gronau, Bürgermeisterin von Herborn, appelliert zum lokalen Handel und bedankt sich bei jenen, die sich für ein faireres Miteinander einsetzen: »In den fairen Handel spielen viele Faktoren hinein, neben Umwelt- und Klimaschutz geht es um das Miteinander. Auch beim Einkaufen müssen wir gegenseitig auf uns achten und Rücksicht nehmen. Es geht hier um Leben und leben lassen. Michail Gorbatschow formulierte es einmal trefflich: ›Wir sind alle Passagiere an Bord des Schiffs Erde, und wir dürfen nicht zulassen, dass es zerstört wird. Eine zweite Arche Noah wird es nicht geben!‹«

Ehrenamtliche gesucht

Damit der faire Handel und gerechte Wandel in Herborn weiterhin mit großer zivilgesellschaftlicher Unterstützung gefördert werden kann, bittet Bürgermeisterin Katja Gronau interessierte Personen aus Vereinen, kirchlichen Gruppen, Einzelhandel und Unternehmen, sich in der Steuerungsgruppe zu engagieren.

Die Ehrenamtlichen suchen Interessierte, die in Herborn Impulse setzen wollen. Die Steuerungsgruppe, die sich mehrmals jährlich trifft, plant öffentliche Aktionen zur Steigerung der Bekanntheit des fairen Handels, vernetzt und fungiert als »Lobby« für den fairen Handel in der Stadt.

Wer Herborn zu einem gerechteren Ort machen und von hier »nur noch kurz die Welt retten« will, kann sich schriftlich an fairtrade@herborn.de wenden.

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