23. September 2019, 15:00 Uhr

Marburg

Zehn Jahre »Fairtrade-Stadt« Marburg

Die Stadt Marburg darf sich seit zehn Jahren »Fairtrade-Stadt« nennen. Das Jubiläum wurde mit fairem Kuchen und Elisabethkaffee aus Mehrwegbechern gefeiert.
23. September 2019, 15:00 Uhr
Zehn Jahre »Fairtrade-Stadt«: Das Jubiläum wurde im Rahmen der deutschlandweiten »Fairen Woche« am Freitag mit fairem Kuchen und Elisabethkaffee aus Mehrwegbechern auf dem Marktplatz gefeiert. Foto: Stadt Marburg

Fairer Kaffee im Klimaschutzbecher: Ein Beispiel für ein gelungenes Miteinander von Fairem Handel, Klima- und Umweltschutz zeigte sich im Rahmen der deutschlandweiten »Fairen Woche« in Marburg. Das zehnjährige Jubiläum der »Fairtrade-Stadt« Marburg wurde gemeinsam mit den Bürger bei fairem Elisabethkaffee und Schokoladenkuchen auf dem Marktplatz gefeiert, wo Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, Bürgermeister Wieland Stötzel und Stadträtin Kirsten Dinnebier persönlich den Kaffee ausschenkten.

Spenden für Kooperative in Honduras

Der Fachdienst Klimaschutz, Stadtgrün und Friedhöfe spendete 100 Marburger Klimaschutzbecher, die für je 3,50 Euro verkauft wurden. Die Einnahmen kommen den Kaffeeproduzentinnen des Elisabethkaffees in Honduras zugute. Das Partnerschaftsprojekt des Weltladens mit der Landfrauenorganisation Aprolma zeichnet sich vor allem durch den persönlichen Kontakt aus. Dies wurde insbesondere am Tag der Jubiläumsveranstaltung deutlich: Eine der Produzentinnen, Dolores Benitez, war persönlich vor Ort, röstete Kaffee und beantwortete Fragen rund um nachhaltigen Kaffeeanbau.

Die Kooperative Aprolma hat ihren Sitz in Marcala im Hochland von Honduras und bewirtschaftet ihre Anbauflächen in biologischer Landwirtschaft. Eine Besonderheit in Honduras und gleichzeitig ein Leuchtturmprojekt, denn in den Ländern Mittelamerikas sind Frauen im Vergleich zu Männern immer noch verstärkt von Armut betroffen.

»Gleiche Chancen durch Fairen Handel«

So fand auch die deutschlandweite »Faire Woche« in diesem Jahr unter dem Motto: Geschlechtergerechtigkeit - »Gleiche Chancen durch Fairen Handel« statt. Die Aktion war somit nicht nur ein zusätzliches Special im Rahmen des zehnjährigen Jubiläums der »Fairtrade-Stadt« Marburg, sie fügte sich durch die gezielte Förderung einer Frauenkooperative thematisch passend in das Motto der diesjährigen »Fairen Woche« ein. Gleichzeitig bot sie eine Schnittstelle von gleich drei wichtigen Themen, für die sich die Universitätsstadt seit Jahren engagiert: Fairer Handel, Klimaschutz und Geschlechtergerechtigkeit.

Aber nicht nur das Spenden des Erlöses der 100 Klimaschutzbecher setzte ein Zeichen für Nachhaltigkeit. Einweg war bei der Veranstaltung generell tabu: Die Bürgerinnen und Bürger wurden im Vorfeld gebeten, zur »Fairen Kaffeepause« ihren Klimaschutz- oder Mehrwegbecher oder ihre eigene Tasse mitzubringen.

Aktuell setzt sich Marburg als klimafreundliche Stadt daher dafür ein, dass die Marburger Gastronomiebetriebe eine Selbstverpflichtungserklärung zur Unterstützung des Gebrauchs von Kaffee-Mehrwegbechern unterzeichnen und umsetzen. Der Aufruf an die Bürger, zu der Veranstaltung ihr eigenes Mehrweggefäß mitzubringen, setzte ein weiteres klares Zeichen und zeigte: Allein mit dem Verändern kleiner Gewohnheiten eines jeden Einzelnen lässt sich in Summe Großes verändern.

Titel als erste Stadt in Hessen

Die Veranstaltung war somit ein Vorzeigeprojekt für Ressourcenschutz und Abfallvermeidung und erreichte durch den Aufruf nahezu eine »Zero Waste«-Bilanz. »Wir wollen verdeutlichen, dass wir faire Produkte viel besser genießen können, wenn dabei kein unnötiger Verpackungsabfall durch Einwegbecher entsteht«, so Oberbürgermeister Spies.

Seit zehn Jahren trägt Marburg den »Fairtrade-Stadt«-Titel, der zugleich eine Auszeichnung ist, als erste Stadt in Hessen und vierte in Deutschland. Mittlerweile gibt es bundesweit mehr als 600 und weltweit mehr als 2.000 Fairtrade-Städte in 25 Ländern.

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