Parkleiterin Britta Löbig und ihr Stellvertreter Heiko Janatzek können darüber nur schmunzeln. Zwar ist der Tierpark Herborn noch bis zur Eröffnung (geplant: 4. März) im Winterschlaf – aber auch nur für die Besucher. Aktuell laufen die Sanierungs- und Umbauarbeiten weiter.
Auch die Tierpflege kann natürlich nicht drei Monate ruhen. »Gerade laufen die Verlegungen der neuen Wasserleitungen und der Zaun für die Erweiterung ist ja auch schon fertig«, sagt Parkleiterin Britta Löbig. Eigentlich sollte das alles schon im Dezember fertig sein, aber das Wetter hat einfach nicht mitgespielt.
Haushaltssperre sorgt für Unsicherheit
Löbig ist froh, dass trotz der Haushaltssperre der Stadt Herborn die Arbeiten weitergehen, auch, wenn über den neuen Haushalt der Stadt noch nicht entschieden wurde. »Ab 2019 soll die Freiflug-Voliere für die Papageien und Kakadus im neuen Bereich gebaut werden. Bis dahin müssten Wege und Terrassierungen in der Erweiterung gebaut sein und auch die Ausschreibung erfolgen. Solange wir aber noch nicht wissen, wie es finanziell weiter geht, müssen wir warten und hoffen«, erklären Löbig und Heiko Janatzek.
Bis dahin laufen die Vorbereitungen für die Eröffnung nach der Winterpause auf Hochtouren. Im normalen Drei-Schicht-Betrieb müssen die Tiere betreut und gefüttert werden, Wege bei Schnee geräumt, Terrarien gesäubert, Dinge repariert oder Papageien stundenweise mal an die frische Luft gebracht werden. »Bei den Temperaturen sind sie im warmen Winterquartier, aber sie sollen schon täglich mal raus«, erklärt Löbig. Fliegen können sie nicht, die Federn werden regelmäßig gestutzt. »Das muss sich dringend ändern, daher auch der Plan für ein neues Freiflug-Gehege. Wir müssen hier die Haltung artgerecht anbieten, sonst müssen wir die Tiere abgeben.«
Das Tierpark-Team hofft daher, dass der neue Haushalt der Stadt Herborn die nötigen Investitionen zulässt, die eigentlich im Zuge des Erweiterungs-Plans zugesichert wurden.
Darunter fällt auch eine geplante Auszubildenden-Stelle, die ab August vergeben werden soll. Bewerbungen gebe es jedenfalls genug, erklären die Park-Chefs.
»BFDler« gesucht
Neben dem festen Team arbeiten auch regelmäßig Engagierte im Tierpark, die über den Bundesfreiwilligendienst (BFD) eine Jahreseinstellung bekommen haben. »Hierfür suchen wir auch ab August drei neue Helfer. Zu den Aufgaben gehören neben der Tierpflege und der Versorgung auch das Betreuen von Führungen und man sollte ein wenig handwerklich begabt sein«, sagt Britta Löbig. Am besten geht eine Bewerbung, die ab sofort möglich ist, per E-Mail an info@tierpark-herborn.de.
Ein Jahr als »BFDler« mitarbeiten, kann bei einer möglichen Berufswahl als Tierpfleger einen Einblick geben, ob der Beruf wirklich etwas ist, was man machen möchte.
Zum Job des Tierpflegers gehört auch, dass jetzt im Winter – krankheitsbedingt – mal die ein oder andere Überstunde eher nicht abgebaut werden kann. »Wir sind an 365 Tagen im Jahr für die Tiere da. Es sind zwar nicht 24 Stunden täglich – aber schon sehr nahe dran«, lacht Britta Löbig.
Wer übrigens die Parkleiterin oder die kleinen Landschildkröten vor der Eröffnung des Parks sehen möchte, hat am 2. März in der Sendung »Hallo Hessen« beim Hessischen Rundfunk Gelegenheit dazu.
