07. August 2020, 13:04 Uhr

Marburg

Wenn das Herz plötzlich flimmert

Wenn bei einem Menschen das Herz plötzlich flimmert, besteht akute Lebensgefahr. Etwas falsch machen kann nur, wer dann nichts macht.
07. August 2020, 13:04 Uhr
Eine Rettungssäule mit AED-Gerät ist nun am Lutherischen Kirchhof zugänglich. Foto: Nadja Schwarzwäller/Stadt Marburg

Um bei einem Notfall bestmöglich helfen zu können, stehen in Marburg inzwischen mehr als 60 Laien-Defibrillatoren zur Verfügung. Diese Geräte erkennen, ob Herzrhythmusstörungen vorliegen, und geben dann Elektroschocks ab, um das Herz wieder richtig in Gang zu bringen. Eine neue Rettungssäule mit einem solchen »Automatisierten Externen Defibrillator« (AED) befindet sich nun auch am Lutherischen Kirchhof.

Gerät rettet Menschenleben

»Der plötzliche Herztod ist ein lebensgefährliches Risiko, das unglaublich einfach zu beherrschen ist, wenn man weiß, was zu tun ist, und wenn man das erforderliche Gerät findet«, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies während der offiziellen Übergabe des AED. In Marburg sei bereits eine nennenswerte Anzahl an Menschen gerettet worden, weil ein solches Gerät verfügbar gewesen sei.

Auf Initiative der »Herzallianz« sind in den vergangenen Jahren an verschiedenen Orten im Stadtgebiet AED aufgestellt worden. Seit 2018 kooperieren die Stadt Marburg und die Björn-Steiger-Stiftung. Sie haben seitdem weitere 14 AED aufgestellt. Die Geräte können von allen bedient werden, unabhängig von Alter oder Vorwissen. Wie das Gerät funktioniert, erläutert eine Hinweistafel, die direkt über dem Kasten hängt, in dem der AED gesichert ist.

In einem Notfall muss nur der rote Knopf am Kasten gedrückt und das Gerät entnommen werden. Es ist sofort einsatzfähig. Dass es an einer so zentralen Stelle in Marburg frei zugänglich ist, war den Beteiligten ein Anliegen.

Linda Noack, Projektkoordinatorin der »Gesunden Stadt Marburg«, sagte, noch im Lauf des Jahres sollen weitere Geräte aufgestellt werden - unter anderem am Landgrafenschloss und in den Außenstadtteilen. Die Björn-Steiger-Stiftung arbeitet auch mit dem DRK Gießen an einem Hygienekonzept, um trotz der Corona-Krise wieder begleitende Schulungen zur Wiederbelebung zu veranstalten.

Defibrillator im Notfall frei zugänglich

Auch für Pfarrer Ulrich Biskamp, Hausherr der Lutherischen Pfarrkirche, an deren seitlichem Eingang die Rettungssäule montiert ist, ist die Sache in mehrfacher Hinsicht eine Herzensangelegenheit. Viele Touristen seien in dem Bereich unterwegs, und der Lutherische Kirchhof werde zunehmend frequentiert, auch in den Nachtstunden. Es sei gut, dass ein AED für den Notfall frei zugänglich sei. Der Standort sei auch im Hinblick darauf passend, dass es in der Bibel heißt: »Gott ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind.«

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