26. Oktober 2020, 13:00 Uhr

Gießen

Wandgemälde erinnert an Wilhelm Conrad Röntgen

Im Röntgen-Jahr gedenkt auch die Justus-Liebig-Universität ihres berühmten Professors und Nobelpreisträgers auf besondere Weise.
26. Oktober 2020, 13:00 Uhr
In kleinem Kreis wurde das Street-Art-Wandgemälde jetzt eingeweiht. Foto: Katrina Friese/JLU

Ein Street-Art-Wandgemälde mit Röntgen-Motiven ziert nun die Trafo-Station zwischen dem Universitätshauptgebäude und dem Theaterlabor. Es wurde vom Gießener Künstlerkollektiv 3Steps gestaltet und jetzt eingeweiht.

Auch ein Faksimile von Wilhelm Conrad Röntgens Nobelpreis-Urkunde im Flur des ehemaligen Physikalischen Instituts im Universitätshauptgebäude erinnert an die wissenschaftliche Leistung des Forschers.

Bahnbrechende wissenschaftliche Leistung

»Ich freue mich sehr darüber, dass Wilhelm Conrad Röntgen nun an seiner ehemaligen Wirkungsstätte noch sichtbarer ist«, so JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. »Schließlich ist seine bahnbrechende wissenschaftliche Leistung nach wie vor höchst aktuell, was sich auch in dem Street-Art-Wandgemälde widerspiegelt.«

Von 1879 bis 1888 in Gießen

Der Physiker Wilhelm Conrad Röntgen lehrte und forschte von 1879 bis 1888 an der Universität Gießen. Im Jahr 1880 bewirkte er den Umzug des Physikalischen Instituts aus der Frankfurter Straße in das neu gebaute Universitätshauptgebäude. Sein Institut befand sich im rechten Flügel des Erdgeschosses, in dem sich heute das Dienstzimmer des JLU-Präsidenten befindet. 1901 erhielt Röntgen als Erster den Nobelpreis für Physik.

Im Flur dieses Flügels im Erdgeschoss erinnert bereits eine Büste an Röntgen, die von Ernst Kunst (1896-1959) im Jahr 1932 geschaffen wurde. Auch die Reproduktion von Röntgens Nobelpreis-Urkunde hat hier ihren Platz gefunden.

Street-Art auf drei Wandseiten

Das dreiseitige Street-Art-Wandgemälde zeigt auf der dem Parkplatz zugewandten Seite zwei Porträts von Röntgen, das größere davon wurde um 1879 in Gießen aufgenommen. Außerdem symbolisiert ein großes X die Röntgenstrahlen, deren Einsatzmöglichkeit durch eine Röntgenaufnahme der Hand des Anatomen Albert von Kölliker, aufgenommen im Jahr 1896 während eines Vortrags zum Thema.

Experimental-Apparatur dargestellt

Im Vordergrund ist eine Skizze von Röntgens Experimental-Apparatur dargestellt. Dieser Teil des Kunstwerks wird auf der rechten Seite des Gebäudes mit dem großformatigen Schriftzug RAY fortgesetzt. Das X der X-Rays befindet sich auf der Hauptwand. Außerdem sind hier Auszüge aus dem ersten Manuskript zur Entdeckung der Röntgenstrahlen zu sehen. Die Seite des Wandgemäldes, die zum Universitätshauptgebäude zeigt, symbolisiert mit der Darstellung eines Schädel-CT die Weiterentwicklung in den bildgebenden Verfahren. In diesem Teil des Gemäldes tritt der Graffiti-Schriftzug »Breaking New Paths« in den Vordergrund - ein aktueller Bezug zur JLU und ein Appell, immer wieder neue Wege in Forschung, Lehre und Transfer zu beschreiten.

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