23. Juli 2018, 11:00 Uhr

Biedenkopf

Traumpaar für »Die Hatzfeldt«

Was lockt Musicalstar Ingve Gasoy-Romdal nach Biedenkopf? »Paul«, sagt er spontan. »Ich wollte schon immer mit ihm zusammenarbeiten.«
23. Juli 2018, 11:00 Uhr
Dream-Team auf der Schlossmauer (v.l.): Sanni Luis, Ingve Gasoy-Romdal, Paul Graham Brown und Christian Theodoridis. Foto: Koelschtzky

Sanni Luis, Ingves Partnerin im Schlossfestspiel-Musical »Die Hatzfeldt«, hat schon seit gefühlten zehn Jahren den Wunsch, mit dem Komponisten Paul Graham Brown zu arbeiten. »Und Biedenkopf ist wunderschön«, finden beide.

Paul Graham Brown freut sich über die Wertschätzung. Er hat zusammen mit Birgit Simmler, Autorin und damalige Biedenkopfer Kulturreferentin, vor sieben Jahren die Schlossfestspiele Biedenkopf erfunden. »Mit einem eigenen Stück, ganz bescheiden hatten wir drei Vorstellungen geplant. Und dann war das Konzept dermaßen erfolgreich«, erzählt er immer noch ein bisschen verwundert.

Das Erfolgsrezept: eigens für Biedenkopf geschriebene und komponierte Musicals mit lokalem Bezug und ein gemischtes Ensemble aus internationalen Musicalstars und regionalen Talenten, einschließlich vieler Neuzuwanderer.

Dieses Jahr starten die Aufführungen zu »Der Hatzfeldt« mit der Premiere am Freitag, 3. August. Die Proben und Vorbereitungen laufen nach dem bewährten Konzept bereits.

»Die Schöne« und »das Biest« in der Stadt

Der Star der diesjährigen Saison ist natürlich der Norweger Ingve Gasoy-Romdal, der »Deutschsprachige Musicaldarsteller Nr. 1« laut der Zeitschrift »Musicals«, der in der Titelrolle von »Jesus Christ Superstar« ebenso Ruhm erntete wie als König Artus in »Camelot«, als Gus in »Cats«, als Martin Luther im gleichnamigen Musical oder als Biest in »Die Schöne und das Biest« – mit Partnerin Sanni Luis als Belle. Entsprechend begeistert fällt die Begrüßung der beiden bei strahlendem Sonnenschein auf dem Biedenkopfer Schloss aus.

Es herrscht Ferienstimmung beim ersten Probentermin der Stars. »Strahlender Sonnenschein, die schöne Fachwerkstatt, tolle Kollegen, ein Super-Komponist und ein spannendes Stück. Was will man mehr?«, findet Karl-Marx-Darsteller Christian Theodoridis.

Ingve Gasoy-Romdal spielt den preußischen Militärstrategen, Revolutionär und Geliebten der Gräfin Hatzfeldt, Wilhelm Rüstow. Sanni Luis als Gräfin Sophie von Hatzfeldt hat den jungen Bariton und Publikumsliebling Gunnar Frietsch als Ferdinand Lassalle zur Seite, dessen Soli in der vergangenen Saison immer wieder für Szenenapplaus sorgten.

Bühnen-Comeback nach Mutter-Glück

So steht einer perfekten Wiederaufnahme des Stücks um Liebe und Demokratie nichts im Weg. »Ich nehme Anlauf für mein Comeback«, sagt Sanni Luis, die in der jüngsten Zeit vor allem Mutter war. Was nicht heißt, dass sie untätig war: Zusätzliche Ausbildungen, ein Solo-Stück als »Kellnerin Anni« und Tätigkeit als Coach begleiteten ihre Familienphase. Jetzt ist sie zurück auf der Bühne und freut sich auf »Die Hatzfeldt« zusammen mit Ingve. »Die Leute können uns hier wirklich kennenlernen. Das ist ganz anders als an den großen Spielstätten«, sagt Ingve. »Und bei Freilichtaufführungen ist man viel näher am Zuschauer, erst recht in diesem stilvollen Spielkasten hier auf dem Schloss.« Und auch in der Stadt: »Die ist ja unglaublich, und so nett«, erzählt Michael Link von der Buchhandlung Stephani begeistert, wo Sanni sich gerade mit Lesestoff eingedeckt hat.

Und das Stück ist keineswegs verstaubte Geschichte. »Das Musical erzählt die Geschichte einer Frau, die alles erlebt, Liebe, Emanzipation, politischen Einsatz, und den Preis dafür zahlt. Sie findet ihren Weg«, fasst Paul den Inhalt von »Die Hatzfeldt« zusammen. Paul, den Ingve als »den derzeit interessantesten Musicalkomponisten« lobt, ist das Bindeglied zwischen den Stars.

Mit Ingve hat er mal einen Song aufgenommen, Christian hat er bei Auditions kennengelernt. »Christian singt und spielt einfach super«, findet er. Mit Sanni wollte er schon seit Jahren zusammenarbeiten. »Und dann brauchen wir ein paar Umbesetzungen für 2018 und auf einmal klappt alles«, freut er sich. »Und natürlich tut es gut, wenn drei so tolle Kollegen wegen meiner Musik kommen.«

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