19. April 2020, 11:00 Uhr

Butzbach

Tierische Mitbewohner berücksichtigt

Der Gerüstaufbau zur Dachsanierung des Dorfgemeinschaftshauses in Ostheim hatte kaum begonnen, da meldeten sich die Bewohner des Nordgiebels lautstark zu Wort.
19. April 2020, 11:00 Uhr
Die Dohlen, Sperlinge und Fledermäuse dürfen auch weiterhin im sanierten Dorfgemeinschaftshaus in Ostheim wohnen. Foto/Grafik: NABU Butzbach

Die drei dort im maroden Dachgebälk ansässigen Dohlen-Paare waren mit den sich Anfang August 2019 abzeichnenden Veränderungen überhaupt nicht einverstanden und zeigten dies lautstark. Aufmerksame Nachbarn verständigten den NABU Butzbach.

Dachsanierung beendet

Auf Anfrage beim Planungsbüro stellte sich heraus, dass die fliegenden Untermieter bekannt waren und bereits bei den ersten Planungsüberlegungen Berücksichtigung fanden.

Die Giebel-Nordseite wies drei Dohlen-Einfluglöcher und mehrere Staren- und Haussperlingsnester auf. Zudem diente Fledermäusen ein fehlender Mauerziegel als Einflug.

In enger Kooperation mit der Unteren Naturschutzbehörde wurden pragmatische Lösungen erarbeitet und das Fachgebiet Natur und Umwelt der Stadtverwaltung Butzbach mit der ökologischen Baubegleitung beauftragt.

Die Arbeiten sind mittlerweile abgeschlossen und das Endergebnis kann sich sehen lassen: Die Anzahl der Dohlen-Behausungen im neuen Simskasten wurde auf sechs verdoppelt, Haussperlinge erhielten zusätzliche Wohnungen und Fledermäuse mehrere zusätzliche Einflugmöglichkeiten über geöffnete Dachentlüftungen auf der Ostseite. Und da auch die Stare nicht zur kurz kommen sollten, wurde im Zuge dieser Sanierungsmaßnahme die Beschaffung und Anbringung mehrerer Starenkästen im gegenüberliegenden Dorfpark in Auftrag gegeben.

Mustergültiger Artenschutz

Im Endeffekt ein Gewinn für die Natur und ein Musterbeispiel für kooperativ umgesetzten Artenschutz. Die Butzbacher Naturschützer empfehlen, bei natur- und artenschutzrelevanten Beobachtungen nicht lange zu zögern, sondern den NABU über info@nabu- butzbach.de zu kontaktieren.

0
Kommentare | Kommentieren