13. März 2019, 15:00 Uhr

Laubach

Stadtwald von Trockenheit betroffen

Stärker als noch im Herbst befürchtet, ist der Stadtwald Laubach durch die Trockenheit des letzten Jahres, die bis in den November anhielt, durch Schadholzanfälle belastet, vor allem in der Fichte.
13. März 2019, 15:00 Uhr
Der Wald sieht idyllisch aus, aber der warme Sommer hat ihm zugesetzt. Foto: privat

Mehr als 17.000 Kubikmeter Schadholz seien bisher durch den Sturm »Friederike« und die sommerlichen Trockenschäden angefallen und ein Ende sei noch nicht in Sicht, berichtete der Forstdienstleister KB Forst bei der Sitzung des Vorstandes und des Kuratoriums der Stadtwaldstiftung Laubach. Die Kalamität sei inzwischen insgesamt bedeutsamer als die Folgen des Trockenjahres 2003 oder des Orkans »Kyrill« 2007.

Geplantes Jahresergebnis kann noch gehalten werden

Der Bericht über das vergangene Forstwirtschaftsjahr, das am 30. September endete, fiel mit einem Ergebnis von knapp 400.000 Euro Jahres sehr positiv aus. Dieses Ergebnis sei trotz hoher Rückstellungen für notwendige Wiederaufforstungen und deren Pflege erreicht worden. Die Waldrücklage sei um 150.000 Euro erhöht worden, um für die kommenden Jahre gewappnet zu sein. Der Bewirtschafter habe großen Wert darauf gelegt, das Schadholz schnell aufzuarbeiten und zügig zu noch auskömmlichen Preisen auf den Markt zu bringen. Schnelles Handeln und rasche Abfuhr verhinderten zuverlässig Qualitätsverluste und noch größere Schäden durch den Borkenkäfer. Die Kapazität der nadelholzverarbeitenden Industrie sei inzwischen gänzlich überfordert und neue Verträge nur über empfindliche Preiszugeständnisse realisierbar.

Das geplante Jahresergebnis für 2019 sei zu halten, vermutlich sogar mit weiteren Überschüssen aus der Kalamität. Dennoch zeige auch die Buche bereits Schädigungen durch die letztjährige Trockenheit, die weiter beobachtet werden müssten. Damit einhergehend sei auch ein Verlust an Vorräten in den Fichtenbeständen zu beklagen, die in Zukunft die Ergebnisse der Stadtwaldstiftung Laubach schmälern würden. Der Bewirtschafter wurde beauftragt, ein »Worst-Case-Szenario« zu erstellen, um auch die finanziellen Folgen der Schäden abschätzen zu können.

Auf die Kalamität folge nun die Wiederbewaldung der frei gewordenen Flächen, berichtet der Bewirtschafter. Umso mehr sei auf die Bejagung des Wildes zu drängen, da ansonsten die Kulturen viele Jahre länger in der Jungwuchsphase blieben und öfter gepflegt und nachgebessert werden müssten.

20 Jahre Stadtwaldstiftung

Ein erfreulicheres Thema stellt das bevorstehende 20-jährige Jubiläum der Stadtwaldstiftung Laubach dar. Intensiv wurden die Einzelheiten des Waldtages am 1. Juni und des Symposiums am 18. September besprochen. Die Bevölkerung dürfe am Waldtag spannende Aktionen und Informationen rund um das Thema Wald und Holz erwarten. Beim Symposium, dessen Schirmherr Ministerpräsident Volker Bouffier sein wird, können qualifizierte Fachvorträge zum Thema Vorbild der Stadtwaldstiftung für die kommunale Waldwirtschaft und eine rege Podiumsdiskussion erwartet werden.

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