Unerschrocken und voller Tatendrang sind Heike und Benjamin Rundnagel. Geld bekommen sie für die Sanierung ihres alten Hauses in Laubach unter anderem vom Landkreis Gießen: Sie erhalten die Förder-Höchstsumme von 75.000 Euro.
Über die Richtlinie zur Revitalisierung von Ortskernen im Landkreis Gießen wird die Sanierung historischer oder erhaltenswerter Gebäude gefördert, in denen zusätzlicher Wohnraum entsteht. - So wie hier im historischen Ortskern von Laubach.
»Es ist so wertvoll, dass es Menschen wie Sie gibt. Denn es ist immer besser, bestehende Häuser zu sanieren, als neu zu bauen«, lobte Christian Zuckermann die Bauherrschaft, als er sich bei einer Begehung der Baustelle von diesem besonderen Denkmalschutz-Projekt ein Bild machte. Auch er ist überzeugt: Das wird ein attraktives Wohnhaus, welches nach der Sanierung hohe, moderne Wohnstandards mit historischem Charme verbindet.
Nahe der Stadtmauer entsteht Traumhaus
Familie Rundnagel hat ein zuletzt unbewohntes, bäuerliches Haus am Rand der Laubacher Stadtmauer übernommen, um daraus in den nächsten Jahren ihr Traumhaus zu schaffen. Für einen Sanierungsfahrplan musste aber zunächst ein bauhistorisches Gutachten erstellt werden, welches der Landkreis ebenfalls gefördert hat.
Dabei stellte sich heraus, dass die ältesten, im Haus verbauten Balken aus dem Jahr 1507 stammen. Ständige Um- und Anbauten über die Jahrhunderte machen das Gebäude mit dem steilen und weit herausragenden Satteldach für Bauhistoriker so besonders.
Planung in mehreren Bauabschnitten
Planer Thomas Jungherr schwärmt, wenn er durch die Etagen schlendert. Er hat für die Sanierung einen mehrteiligen Plan erstellt, bei dem es zunächst um die Ertüchtigung der Außenhülle und damit um den Erhalt des wertvollen Denkmals geht.
Demnach sollen als erstes der Dachstuhl und die Eindeckung ertüchtigt werden sowie Fachwerkbalken ausgetauscht werden, wo es nötig ist. Das dafür notwendige Gerüst steht bereits; demnächst wird es losgehen. Später sollen dann schrittweise neue Fenster, Haustechnik, Dämmung von innen und schließlich der Innenausbau folgen.
»Insgesamt ist es ein vollständig abgestimmtes Projekt, welches die Expertinnen in der unteren Denkmalschutzbehörde überzeugt hat«, fasste Zuckermann zusammen und dankte den Mitarbeiterinnen für die Bearbeitung der Anträge und die Begleitung der Bauherrschaft. Auch Jungherr lobte den Beitrag der Unteren Denkmalbehörde. Sie habe immer wieder konstruktiv unterstützt und motiviert.